Rezension

Entenhausen schnattert Englisch

Lustiges Taschenbuch English Edition 01 - Walt Disney

Lustiges Taschenbuch English Edition 01
von Walt Disney

Der Ort, an dem sich der berühmte Feder-Clan seit Jahrzehnten zankt, zofft und zusammenrauft, ist Generationen von Comic-Lesern bekannt: Entenhausen oder – wie Ehapa es in seiner English Edition nennt – Duckburg.

Die Stories from Duckburg sind alle bereits zuvor als Lustiges Taschenbuch erschienen und nachträglich ins Englische übersetzt worden. Sprachlich ist das Ergebnis – dank kurzer Sprechblasen, Bildern und Vokabelverzeichnis – für Lerner auf B1-Niveau sehr gut verständlich und insgesamt überzeugender als manche „graded readers“ (Bearbeitungen von Originaltexten für Fremdsprachenlerner), die der Einfachheit wegen auf informelle Ausdrücke oder feststehende Redewendungen verzichten. Sprachwitz wie in „Crash Course“, als Donald während eines halsbrecherischen Autorennens sinniert „I’d rather be a chicken than a dead duck.“ (S. 131) würde man sich allerdings häufiger wünschen.

Die Einwohner Duckburgs sind auch in der englischen Fassung die Alten geblieben: Donald, der ewige „underdog“ bzw. „underduck“, wäre gern erfolgreich, wobei ihm allerdings nach wie vor sein cholerisches Temperament und seine Unüberlegtheit im Weg stehen; Minnie Mouse wäre gern emanzipiert und Uncle Scrooge wäre gern reicher als er sowieso schon ist. Überraschungen gibt es in den Geschichten also nicht. Einzig „lucky duck“ Gustav Gans (Gladstone Gander) und Scrooge McDucks Gegenspielerin Gundel Gaukelei (Magica de Spell) fallen kurz aus der Rolle und erkennen, dass es mehr im Leben gibt als den Traum von immerwährendem Glück oder Weltherrschaft.

Insgesamt eine nette Zwischendurch-Lektüre für Jugendliche, die nicht ausschließlich dem Manga-Fieber verfallen sind, und erwachsene Nostalgiker.