Entspannt und amüsant
Bewertet mit 4 Sternen
Andreas Winkelmann ist einer dieser Thriller-Autoren, von denen ich ungesehen neue Bücher vorbestelle, weil mir einfach grundsätzlich gefällt, was er zu Papier bringt. Nun wechselt er so ein bisschen das Genre und liefert hier Cosy Crime vom Campingsplatz ab. Thematisch für mich eher weniger ansprechend, neugierig war ich trotzdem. Und es funktioniert. Kann man gut lesen, haut aber halt nicht vom Hocker.
Zum Inhalt: Ex-Schauspieler Kupernikus vagabundiert seit seinem Ruhestand so ein bisschen durchs Leben. Gerade hat er sein Wohnmobil Otto auf dem Campingplatz Himmelreich abgestellt, da gibt es plötzlich eine Leiche. Und Kupernikus sieht sich in der Rolle seines Lebens: mit einer pensionierten Lehrerin geht er den Geschehnissen auf den Grund.
Die Campingplatzatmosphäre inklusive ansässiger schräger Vögel wurde für mein Empfinden hervorragend eingefangen. Die Geschichte lebt von den Begegnungen und Dialogen, den Dialekten und unterschiedlichen Lebensweisen, die hier aufeinanderprallen, dadurch ergeben sich herrlich amüsante Szenen.
Die Leiche selbst gerät da fast ein bisschen ins Hintertreffen, was aber eigentlich überhaupt nicht schlimm ist, weil abseits der eher kläglichen Ermittlungsarbeit des Kommissar Fass genug anderes passiert, sodass die Seiten nur so dahin fliegen.
Dieses Buch ist eigentlich für alle, dies nicht so mit blutigen Fällen haben und Lokalkolorit à la Tatort mögen.