Rezension

Entspannter glauben: Mit Gott leben, anstatt für ihn

Du musst niemandem etwas beweisen - Jennie Allen

Du musst niemandem etwas beweisen
von Jennie Allen

Bewertet mit 5 Sternen

„Wenn es Gott wirklich gibt, was bedeutet das für mein Leben?“ Jennie Allen stellte sich dieser Frage, und das Ergebnis war die Gründung eines Netzwerks von Frauen für Frauen. Die mittlerweile weltweit tätige Organisation „IF: Gathering“ möchte Frauen ermutigen sich nicht nur Christen zu nennen, sondern Jesus wirklich bewusst nachzufolgen. 

Obwohl diese Organisation erfolgreich ist und die Gründerin und Autorin dieses Buchs oft vor vielen Frauen spricht, fühlt sie sich unzulänglich. Und solche Gefühle, meint sie, sind typisch für Frauen. Sie erkennt, dass sie sich selbst sehr viel Druck macht, und dass sie dazu neigt für Gott, anstatt mit Gott zu leben.

Unsere Leben gleicht einer Suche nach Wasserquellen, meint sie. Wir verbringen unsere Zeit mit dem Versuch unseren inneren Durst zu stillen. Wir lechzen nach Bestätigung und Anerkennung. Ein solches Leben ist unbefriedigend und anstrengend.

Gott hat etwas Besseres mit uns vor. „Er schaut dir in die Augen und sagt: durch dich wollte ich so viel verändern – deine Nachbarn, die ganze Stadt. Leider hast du immer nur in deinem Wohnzimmer gesessen und dir Serien reingezogen.“ Das Gefühl unzulänglich zu sein soll uns nicht davon abhalten Großes zu wagen. Wenn wir mit Jesus verbunden sind, ist er es, der durch uns wirkt. Das ist eine große Entlastung.

Im ersten Teil des Buchs erklärt die Autorin, wie uns unsere andauernde Suche nach Glück aufreibt. Im zweiten Teil geht sie auf verschiedene Problemfelder ein, die uns zu schaffen machen können; zum Beispiel Angst, Scham oder Passivität. 

Jedes Kapitel umfasst etwa zwanzig Seiten und beginnt mit einer kurzen Geschichte. Begegnungen von Menschen mit Jesus aus dem Johannes Evangelium werden in der Ich-Perspektive nacherzählt. Mit hilfreichen Gedanken geht die Autorin anschließend auf das Thema des Kapitels ein, wobei sie eigene Erfahrungen einfließen lässt. Offen berichtet sie aus ihrem eigenen Leben, z.B. von einer Ess-Störung. Dadurch spürt der Leser, dass sie nicht über allem schwebt, sondern mit denselben Problemen kämpft. Am Schluss jedes Kapitels finden sich einige Seiten zum Verweilen und Nachdenken. Diese schön gestalteten Seiten nehmen das Muster des Covers auf. Neben einem Bibelvers und Fragen und Anregungen zum Nachdenken, finden sich praktische Vorschläge, wie das Gelernte umgesetzt werden kann.

Ein Gedanke zieht sich durch dieses Buch: Lasse deine eigenen Bemühungen und Bestrebungen los, und vertraue dich einfach Gott an. Diese Erkenntnis ist entspannend, gerade für Menschen, die zum Perfektionismus neigen. Deutlich zeigt die Autorin, dass das nicht zur Inaktivität führt, aber das Leben wird leichter, wenn es nicht alleine bewältigt werden muss.

Fazit: Ein ansprechendes, ermutigendes Buch, das sich vor allem an Frauen richtet. Es regt an, sich weniger nach den Meinungen von anderen zu richten, sondern in seine Gottesbeziehung zu investieren.