Rezension

Enttäuschend

Blinde Vögel - Ursula Poznanski

Blinde Vögel, 6 Audio-CDs
von Ursula Poznanski

Sprecher: Sawatzki, Andrea
Erscheinungstermin: 26.04.2013
Verlag: Argon Verlag
Spieldauer: 459 min

Beatrice Kaspary vom LKA Salzburg, Abteilung Leib und Leben, ist mir einem merkwürdigen Fall konfrontiert. Zwei Leichen bei einem Salzburger Campingplatz – ein Mann und eine Frau, beide Mitte zwanzig. Auf den ersten Blick sieht es nach Mord und Selbstmord aus, doch die beiden scheinen zu Lebzeiten keinen Kontakt miteinander gehabt zu haben. Die Spur führt zu einer Lyrikgruppe auf Facebook. Und bald gibt es einen weiteren Todesfall in der Gruppe.

Eine sehr konstruierte Geschichte, die weder mit Facebook, noch mit Lyrik etwas zu tun hat. Beide Elemente dienen bestenfalls dazu, dem Roman einen modernen Touch zu verleihen, den er eigentlich nicht hat. Ohne nennenswerten Spannungsbogen plätschert das Geschehen dahin. Besonders nervt das wörtliche Zitieren nichtssagender Facebook Unterhaltungen incl. „gefällt mir“. Das hätte man wirklich besser lösen können. Das ewige Geplänkel mit Kollege Florin Wenninger, soll wohl Beatrice als Protagonistin interessanter machen. Für mich kommt das für eine erwachsene Frau aber eher unglaubwürdig rüber.

Ich verstehe ehrlich gesagt den Hype um die Bücher von Ursula Poznanski nicht. Schon bei „Fünf“ war die Story an den Haaren herbeigezogen und ohne wirkliche Entwicklung, wurde zum Schluss ein Finale aus dem Hut gezaubert, das mit der bis dato erzählten Geschichte nicht viel zu tun hatte. Genau so ist es in „Blinde Vögel“ auch. Hier schreibt jemand nach Schema F seinen Plot runter, ohne der Geschichte Tiefe verleihen zu können. Schade.

Last but not least gefällt mir persönlich die Stimme von Andrea Sawatzki nicht. Eindeutig zu affektiert liest sie Belangloses und kann die Stimmlage dann bei etwas emotionaleren Passagen nicht mehr modulieren.

Fazit: Kann man hören, muss man aber nicht.