Rezension

Enttäuschend

Die Farben des Blutes 3: Goldener Käfig - Victoria Aveyard

Die Farben des Blutes 3: Goldener Käfig
von Victoria Aveyard

Bewertet mit 1.5 Sternen

Puh diese Rezension zu schreiben fällt mir unheimlich schwer. Ich habe den Auftakt der "Farben des Blutes" Reihe geliebt und auch der 2.Teil "Gläsernes Schwert" konnte mich begeistern. Voller Vorfreude habe ich mich schließlich auf den 3. Teil "Goldener Käfig" gestürzt nur um jetzt...Ja was? Enttäuscht, traurig, verwirrt?...zurück zu bleiben.
Was ist nur mit Mare passiert, wo ist die mutige, selbstbewusste und starke Kämpferin hin, welche ich aus den Vorgängern so mochte. Mare ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Von Selbstzweifeln geplagt und völlig fertig mit sich und der Welt befindet sie sich in Mavens Gefangenschaft. Ja sie hat es nicht leicht, ja sie hat noch mit dem Tod ihres Bruders zu kämpfen, aber das ist doch kein Grund einfach alles zu "zerdenken" und Maven ständig so in Schutz zu nehmen. Die Autorin versucht zwar ihn nicht immer nur als Monster darzustellen und Mares Denkweise zu erklären, aber leider gelingt es ihr überhaupt nicht. Seite um Seite, Kapitel um Kapitel ist Mare mit denken, zweifeln und planen beschäftigt was sie alles machen könnte und wie sie Maven stoppen KÖNNTE. Und das hat mich wohl am Meisten gestört. Handelte sie früher oft impulsiv und spontan, war es jetzt als wäre Mare ein völlig neuer Charakter. Ich hätte sie am liebsten gepackt und geschüttelt und ihr zugerufen: Mach doch einfach mal und handle. Sie hatte so viele Gelegenheiten und Möglichkeiten den Krieg zu beenden und nichts passiert. 
Überhaupt geschieht so wenig in der Geschichte. Die Autorin ergießt sich in endlosen Dialogen in denen ständig alles tot diskutiert wird und keiner auf den Punkt kommt. Ich möchte schreien ich möchte weinen, denn wirklich alles wird gefühlte tausendmal durchdacht und zerlegt und angezweifelt. Von der Seitenzahl her hätte hier die Hälfte völlig gereicht. Und gerade als ich das Buch zur Seite legen wollte, kam er, der Charme, die Action und die Mare aus den letzten Büchern. Die Geschichte nahm deutlich an Fahrt auf und ich hatte wieder Hoffnung, dass es doch noch gut wird. Aber tja warum dieser Teil dann so endet, werde ich nicht verstehen. Unpassend, unlogisch und überstürzt. Schade.

Mein Fazit

"Goldener Käfig" hat mich leider auf ganzer Linie enttäuscht. Weder die Charakterentwicklung noch die Handlung kommt an die vorhergehenden Bände heran. Ich setze dennoch ein wenig Hoffnung in den nächsten Teil, denn im letzten Drittel findet die Autorin wieder zu ihrer alten Form und zeigt, dass sie es noch versteht den Leser zu fesseln und zu begeistern. Aber für das unmögliche Ende erwarte ich im nächsten Band definitiv eine Wiedergutmachung.