Enttäuschend!
Bewertet mit 0.5 Sternen
Ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut, da ich interessiert an der Geschichte des Mont-Saint-Michel war. Gekoppelt mit einem Krimi - perfekt dachte ich...
Dann ging es los und die anfängliche Freude verflüchtigte sich anhand der ellenlangen Ausführungen der Bauweise des Klosterberges und des Staudammes. Man meinte zwischenzeitlich sogar, unglücklicherweise auf der Wikipedia-Seite gelandet zu sein. Seitenweise lässt sich die Autorin über die Bebauung, die Umgebung und die Lage der Klosteranlage aus. Was als atmosphärisches Stilmittel gedacht ist, wird schnell nervig und verleitet dazu, ganze Seiten zu überblättern, um an die eigentliche Storyline anzuknüpfen. Dazu kommt, dass der Protagonist Kommissar Phillippe Largarde zu glatt, zu perfekt (in seinem Sein und Tun), zu überlegt dargestellt ist. So schlimm es ist, dieses zu sagen - aber man merkt, dass der Kommissar der Feder einer Frau entsprungen ist. Welcher Mann sitzt in einer Kirche und "gleitet langsam in einen meditativen Bewusstseinszustand. Er kann seine Körpermitte spüren und fühlt sich im inneren Gleichgewicht. Eine andere, friedlichere Welt hat ihn umarmt"...??!!! AHA! ;-)
Phillippe Largarde ist ein Mann ohne Ecken und Kanten, ohne Schwächen - ausser der, dass er dem Mörderdes jungen Mannes, weswegen er ermittelt, laaaange 348 Seiten nicht erkennt und es ist so offensichtlich!
Zu Ende des Buches scheint es, die Autorin habe keine Lust mehr auf ihre eigene Geschichte. Was zuvor seitenlange Ausführungen mit sich brauchte, findet abrupt ein Ende mit der Enttarnung des Mörders. Danach werden nur noch kurze (Dankes)Briefe der ach so dankbaren Neben-Charaktere aufgezeigt, dessen Leben der Kommissar in den sieben Tagen Ermittlungszeit so grundlegend verändert bzw verbessert hat.
Mein Fazit: Mein erstes und leider auch letztes Buch von Maria Dries.