Rezension

Enttäuschend

Sorry - Zoran Drvenkar

Sorry
von Zoran Drvenkar

Bewertet mit 2 Sternen

Inhalt:
Die fetten Jahre sind vorbei. Eine gute Geschäftsidee ist gefragt. Frauke, Tamara, Kris und Wolf, vier junge Berliner, stört, dass sich niemand mehr für nichts verantwortlich fühlt. Sie setzen auf die heilsame Kraft eines einfachen »Sorry« und gründen eine »Agentur für Entschuldigungen«. Erstaunt stellen sie fest, dass die Resonanz überwältigend ist. Bis Kris eines Tages am vereinbarten Treffpunkt nicht den Klienten, sondern eine brutal zugerichtete Leiche findet. Und den Auftrag, sich bei ihr zu entschuldigen. Die vier lassen sich auf ein gefährliches Spiel mit dem Mörder ein, das immer perfider und grausamer wird. (Quelle: LB)

Meine Meinung:
Nachdem ich vor 2 Jahren 'Still' von Zoran Drvenkar gelesen habe und ich sowohl von seiner Erzählweise, als auch von der Story total begeistert war, wollte ich unbedingt mehr von ihm lesen. Endlich habe ich es geschafft. 'Sorry' konnte mich dabei aber leider nicht überzeugen.

Für mich sind die Charaktere einfach mit das wichtigste an einem guten Buch und wenn diese nicht gut ausgearbeitet sind, dann habe ich einfach keinen Spaß beim Lesen. Leider bin ich diesmal nämlich mit den vier Hauptcharakteren so gar nicht warm geworden. Sie blieben mir viel zu blass und ich konnte mich nicht in sie hineinversetzen und damit auch nicht mitfiebern. 

Das hatte natürlich auch Auswirkungen auf die Spannung. Zu Beginn war es wirklich ganz spannend, aber schnell flachte die Spannung ab und kam auch nicht wieder. Das Story ging nur schleppend voran und hat sich einfach nur gezogen. Ich hatte nie den Gedanken 'du musst jetzt unbedingt wissen, wie es weitergeht'... Mir haben auch die grausigen Elemente und die schonungslose Beschreibung, die  ich  aus 'Still'  kannte, weitestgehend gefehlt. Schade!

Das Ende konnte mich auch nicht überzeugen. Es war meiner Meinung nach zu offen...

Was mich jedoch, wie schon bei 'Still', überzeugt hat, ist die Erzählweise von Drvenkar. Diese ist wirklich außergewöhnlich und das, was mich eigentlich dazu bewegt hat, nicht abzubrechen, weil ich wissen wollte, wer hinter den Erzählsträngen steckt. 

Mein Fazit: 
Ein Buch, das mich leider enttäuscht hat. Weder gut ausgearbeitete Charaktere, die einem sympatisch waren, noch einen Spannungsbogen oder grausige Elemente, wie in 'Still'. Das Ende hat mich auch nicht überzeugt. Nur die interessante Erzählweise und der ungewöhnliche Schreibstil haben mich weiterlesen lassen... Sonst war die Story an sich leider gar nicht packend und kam nur schleppend voran.

Von mir gibt es diesmal leider keine Leseempfehlung. Wer etwas Gutes von Drvenkar lesen möchte, der sollte lieber zu 'Still' greifen.

2/5 Thrillersternchen