Rezension

Enttäuschend

Die Hoffnung zwischen den Zeilen - Elin Olofsson

Die Hoffnung zwischen den Zeilen
von Elin Olofsson

Bewertet mit 2 Sternen

Zwei mutige Frauen, die in der Nachkriegszeit um eine selbstbestimmte Zukunft kämpfen und das Bündel Briefe im Koffer haben mich neugierig auf das Buch gemacht.

Ja, die zwei Frauen, Uli und Elsa: die hätten gegensätzlicher kaum sein können. Beide sind schon sehr spezielle Charaktere, die eher unsympathisch daherkommen. Erschwerend kommt hinzu, dass man auch kaum Chancen hat, beide näher kennen zu lernen, da die Beschreibungen immer eher oberflächlich abgehandelt werden. Beide haben Verhaltensmuster und Angewohnheiten, die ich als extrem anstrengend empfunden habe und nur ansatzweise nachvollziehen konnte. Ihr Kampf war wohl eher ein innerlicher, denn einen anderen habe ich nicht wahrgenommen. Außer meinem eigenen mit dem Weiterlesen.

Auch die im Klappentext erwähnten Briefe, die nach meinem Verständnis eine nicht unerhebliche Rolle spielen sollten, haben nur Erwähnung in Nebensätzen gefunden. Eigentlich schade, denn aus dem Briefwechsel zwischen Elsa und Johann hätte man sicherlich vieles über die Absender erfahren können.

Das Buch ließ sich schon flüssig lesen, aber der Schreibstil an sich hat mir überhaupt nicht gefallen. Er war für meinen Geschmack viel  zu sachlich und nüchtern und völlig gefühlsneutral. Dadurch ist es mir auch sehr schwer gefallen, Bilder im Kopf entstehen zu lassen. So manche Aufbauanleitung eines schwedischen Möbelhauses ist dagegen unterhaltsamer.

An sich mag ich Geschichten mit unterschiedlichen Handlungssträngen, aber in diesem Fall war mir das Hin- und Hergespringe zwischen Elsa und Uli in Gegenwart und Vergangenheit dann doch zu viel. Viele Teile ergeben doch nicht immer ein Ganzes. Das Ende war mir zu konstruiert und an den Haaren herbeigezogen.

Die Hoffnung zwischen den Zeilen – leider habe ich sie nicht finden können.