Rezension

Enttäuschend, nicht verzaubernd

Der Zauber der ersten Seite - Laurence Cossé

Der Zauber der ersten Seite
von Laurence Cossé

Die Grundidee des Buches ist wohl der Traum eines jeden Bibliophilen: Eine Buchhandlung, in der es nur gute Romane gibt. 

Der Buchhändler Ivan und seine Mäzenin Francesca gründen eine Buchhandlung, die es sich zum Ziel gesetzt hat, nur gute Romane zu verkaufen. Was ein guter Roman ist (und im Buchladen der beiden verkauft wird), entscheidet ein Komitee aus acht Autoren (zugleich selbst begeisterte Leser). Dieses Komitee ist sehr geheim, nicht mal die einzelnen Mitglieder des Komitees kennen die übrigen Mitglieder. Dann aber ereignen sich "Anschläge" auf drei der Mitglieder des (ach so geheimen) Komitees und der (überhaupt nicht lesebegeisterte) Komissar Heffner soll ermitteln. Bald wird klar, dass es offenbar eine Person oder eine Organisation gibt, die den Buchladen "Der gute Roman" vernichten will. Aber wer steckt dahinter?

Die Grundidee des Romans hat mich gefesselt, deren Ausführung leider nicht so wirklich. Nicht nur sind die Beziehungen der Protagonisten untereinander nicht wirklich klar (Ivan und Francesca, Ivan und seine Angebetete, Franscesca und ihr Mann), auch bleiben alle (tatsächlich alle) handelnden Personen seltsam blutleer.   Auch die "Auflösung" der Geschichte (wer also dem Buchladen Übles wollte) kann bestenfalls als konstruiert bezeichnet werden. Dass eine der Hauptpersonen am Ende noch den Tod findet (die Art des Todes kann dem Leser immerhin ein Schmunzeln entlocken - zumindest mir), macht die Handlung auch nicht wirklich interessanter. 

Fazit: Da hatte jemand eine wirklich gute, ausbaufähige Idee, scheiterte (ja, so brutal muss man das sagen) aber leider an der Umsetzung. "Der Zauber der ersten Seite" hat mich enttäuscht, nicht verzaubert.