Rezension

Enttäuschende Romanze ohne wirkliches Highlight

Tossed Into Love -

Tossed Into Love
von Aurora Rose Reynolds

Bewertet mit 3 Sternen

Libby Reed ist Kosmetikerin in einem der angesagten Salons der Stadt. Sie verdient gut und leistet sich gerne neue Kleidung, Handtaschen und Schuhe von bekannten Designern. Berufsbedingt ist sie natürlich immer hervorragend zurechtgemacht und eine auffällige Erscheinung. Antonio Moretti ist eigentlich Feuerwehrmann, aber als sein Vater mit einem Herzinfarkt ins Krankenhaus muss, hilft er widerwillig in der familieneigenen Pizzeria aus. Schon lange hat er ein Auge auf Libby geworfen, ist aber von ihrer mondänen Art abgeschreckt und äußert sich oft unwirsch und abwertend ihr gegenüber.

 

Auch Libby engagiert sich im Restaurant, weil es für sie einfach selbstverständlich ist, anderen

zu helfen. Ausserdem ist sie schon seit einer Weile ein wenig in Antonio verliebt, auch wenn er

sie oft ungerechtfertigt niedermacht. Aber sie stellt ihre Hilfsbereitschaft über ihren Stolz. Vielleicht kann sie ja endlich über ihn hinwegkommen.

 

ARR legt hier einen Roman der Art „Feinde-zu-Liebenden“ vor. Grundsätzlich machen diese Bücher ja eigentlich Spaß, weil sie witzige Wortgefechte bedeuten und somit viel Schmunzeln und Gelächter bei den Leser*Innen hervorrufen. Hier sieht es aber eher so aus, dass Antonio etwas Hässliches sagt und Libby ständig Tränen in den Augen hat. In der Regel versprechen solche Stories auch ein hohes Maß an knisternder Erotik. Die habe ich hier aber genauso vermisst. Die wenigen Bettszenen, die es gibt, werden im Hauruck-Verfahren abgehandelt und sind eher ein leichtes Glühen als ein loderndes Feuer.

 

Nach einem schwachen ersten und einem gelungenen zweiten Teil dieser Reihe befindet sich die Autorin absolut auf einem Tiefpunkt ihres Schaffens. Antonio ist kein Charakter, den man im Verlauf der Geschichte schätzen lernt. Er ist allzu misstrauisch, hat Vorurteile und ist selbstgerecht. Libby ist eine naive Heldin, die zu weich ist und kann dem Mann ihrer Träume kaum etwas entgegensetzen. Als es zum unvermeidlichen Streit kommt und er sich später entschuldigt, verzeiht sie ihm viel zu schnell und ohne jede Mühe. Das kann man als Großmut interpretieren oder aber auch als Schwäche.

 

Mehr Vergnügen hatte ich mit den Nebencharakteren wie Libbys und Antonios Eltern oder der

schrulligen, älteren Nachbarin Miss Ina, die letztlich noch eine 3-Sterne-Bewertung gerettet haben.

 

Fast am meisten haben viele Fehler im Text den sowieso kaum vorhandenen Lesespaß immer wieder und zu häufig gestört. Falsche grammatikalische Ausdrücke und mangelhafte Zeichensetzung, fehlende Worte oder Buchstaben sind allerdings dem Verlag und nicht der Autorin zuzuschreiben. Für eine Verlagsausgabe ist das enttäuschend und darf nicht passieren.

 

Diese Reihe kann anderen Serien von Aurora Rose Reynolds nicht das Wasser reichen. Weil ich aber darauf vertraue, dass sie es besser kann, werde ich sicher wieder eine Chance geben.