Rezension

Enttäuschender Abschied von Erlendur

Eiseskälte - Arnaldur Indridason

Eiseskälte
von Arnaldur Indridason

Bewertet mit 3 Sternen

Nachdem Erlendur in den letzten beiden Büchern schon in seiner alten Heimat, den Ostfjorden, auf der Suche nach seinem Bruder war und gar nicht vorkam, geht es in diesem Buch ENDLICH wieder um Erlendur selbst. 

Erlendur ist wie so oft in der Vergangenheit in den Ostfjorden auf der Suche nach Informationen über seinen vor Jahrzehnten bei einem Unwetter verschollenen Bruder. Dabei trifft er auf einen Fuchsjäger, der ihm die Geschichte einer verschollenen Frau aus dem Jahr 1942 erzählt. Da Erlendur das Schicksal seines Bruders bisher nicht klären konnte, recherchiert er über die verschollene Frau. Dabei wird auch seine eigene Vergangenheit aufgerollt und endlich erfährt der Leser auch, wieso Erlendur Schuldgefühle wegen seines Bruders hat. 

Die Geschichte um die lange verschollene Frau gefiel mir ganz gut. Alte Liebe, Eifersucht, Rache, so weit nichts Ungewöhnliches. Allerdings gefiel mir der Schreibstil gar nicht. Es wurden so viele Sätze ständig wiederholt. Manchmal habe ich mich gefragt, ob für das letzte Buch der Reihe nur die Seiten gefüllt werden mussten. Die Geschichte von Erlendurs Bruder hätte man auch einfach in den letzten Büchern nach und nach aufklären können, denn da gab es ja nicht viel Neues.

Zwischendurch denkt Erlendur innerhalb von wenigen Zeilen wenigstens mal an alle Kollegen, die kleine Familie und die wenigen Freunde in der Hauptstadt. Für mich haben die Erlendurbücher vor allem so gut funktioniert, weil er in seinem jungen Kollegen einen Gegenpart hatte. Bereits dessen Buch ohne Erlendur hat für mich nicht funktioniert. So war es letztlich auch bei diesem Buch.

Das letzte Kapitel hätte ich am liebsten gar nicht gelesen.

Insgesamt also enttäuschend. Schade, denn ich hatte mich so lange auf die "Auflösung" gefreut.