Rezension

Enttäuschender zweiter Band, der sich gegen Ende jedoch steigert...

Die Farben des Blutes, Band 2: Gläsernes Schwert
von Victoria Aveyard

In letzter Sekunde wurden Mare und Prinz Cal von der Scharlachroten Garde aus der Todesarena gerettet. Die Rebellen hoffen, mit Hilfe der beiden den Kampf gegen die Silber-Herrschaft zu gewinnen. Doch Mare hat eigene Pläne. Gemeinsam mit Cal will sie diejenigen aufspüren, die sind wie sie: Rote mit besonderen Silber-Fähigkeiten. Denn auch der neue König der Silbernen, ihr einstiger Verlobter, hat es auf diese Menschen abgesehen. Aber schnell wird klar, dass er eigentlich nur eins will – und zwar um jeden Preis: Mare.

Ich war vom ersten Teil einfach nur unglaublich beeindruckt und habe mich daher riesig gefreut den zweiten Teil endlich in der Bücherei erwischen zu können, denn ich wollte unbedingt weiterlesen. Letztendlich muss ich aber sagen, dass mich dieser Teil doch ziemlich enttäuscht hat!

Der Schreibstil der Autorin ist eigentlich extrem fesselnd, aber er war mir in diesem Buch einfach zu ausschweifend und voller Wiederholungen, weshalb es an sehr vielen Stellen leider extrem gezogen hat. Es wäre wahrscheinlich von Vorteilgewesen mehrere Perspektivwechsel zu haben und nicht die vollen 570 Seiten aus Mares Geschichte zu erfahren. Ich musste mich teilweise wirklich zum Lesen "zwingen" und mir tägliche Leseziele setzten, damit ich das Buch zu Ende lese (wäre es nicht eine Reihe, hätte ich es bestimmt abgebrochen).

Mare hat mir im ersten Band wirklich sehr gut gefallen. Ich konnte sie verstehen, habe mit ihr gefühlt und war einfach auf einer Wellenlänge mit ihr, aber in diesem Band konnte ich irgendwie nicht so wirklich etwas mit ihr anfangen. Mir war der Fokus auch viel zu sehr auf ihr gelegen und die anderen Charaktere wie Kilorn, Cal & Co haben für mich etwas "blass" gewirkt.

Ich hatte den ersten Band erst vor ca. einem halben Jahr gelesen, aber der Einstieg in die Geschichte ist mir trotzdem etwas schwer gefallen und es hat gedauert, bis ich mich wieder in der Geschichte zurecht gefunden hatte. Die Idee, die hinter der Geschichte steckt hat mich zwar immer noch fasziniert und ich fand es auch wirklich interessant mehr über die Scharlachrote Garde zu erfahren, aber größtenteils war die Geschichte einfach nur langweilig! Man hätte das Buch locker um 200-300 Seiten kürzen können und man hätte trotzdem alle wichtigen Informationen gehabt. ich hatte mir mehr von der Liebesgeschichte erhofft, aber diese hat sich eigentlich überhaupt nicht entwickelt, was doch ziemlich schade war. Gegen Ende ist die Geschichte dann aber zum Glück besser geworden. Es wurde spannend, actionreich und es ist endlich mal etwas passiert. Ich habe jetzt auch nach dem Ende wieder die Hoffnung bekommen, dass der dritte Band wieder so gut wird wie der erste.

Insgesamt ein wirklich enttäuschender Band, der sich extrem gezogen hat. Gegen Ende wurde die Geschichte aber glücklicherweise wieder spannend und lässt auf einen tollen dritten Band hoffen.