Rezension

Enttäuschte Erwartungen!

Mordsfreunde - Nele Neuhaus

Mordsfreunde
von Nele Neuhaus

Bewertet mit 3 Sternen

Enttäuschte Erwartungen!

Zugegebenermaßen war dieser Krimi mein erstes Buch von Nele Neuhaus und hat meine Aufmerksamkeit auch zum größten Teil aufgrund des Bekanntheitsgrades der Autorin geweckt, denn das Cover und auch die kurze Inhaltsangabe alleine hätten in der Buchhandlung wohl eher nicht meine Aufmerksamkeit erregen können.

Leider musste ich ziemlich schnell feststellen, dass sich meine hohen Erwartungen bereits nach wenigen Kapiteln in ernüchternde Enttäuschung umgewandelt haben. Neuhaus ruft für meine Begriffe zu viele Charaktere ins Leben, sodass ich als Leserin wirklich Mühe hatte, alle auseinander zu halten und auch entsprechend zu verstehen, wer mit wem und wer halt nicht, wer welche Beweggründe haben könnte und wie alles zusammen hängt.

Die beiden Hauptcharaktere Bodenstein und Kirchhoff sind mir persönlich definitiv zu farblos. Über Pia Kirchhoffs Gefühlswelt gab es zwar jede Menge zu berichten, doch hier waren es mir persönlich definitiv zu viele Schwärmereien. Zum einen ist da Pias Exmann, zum anderen der im Fokus der Mordermittlungen stehende Zoodirektor und zu guter Letzt auch noch Jungspund Lukas, der ebenfalls irgendwie in die Mordermittlungen verwickelt ist. Gerade der junge Volljährige hat diese ganze Gefühlsduselei absolut unglaubwürdig gemacht, vor allem die Tatsache, dass Kirchhoff sich wohl tatsächlich in irgendeiner Art und Weise zu jedem von ihnen hingezogen fühlte.

Das Thema, um das es hier geht, nämlich Kommunalpolitik, hat mich persönlich auch nicht vom Hocker gehauen. Aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache.

Während des gesamten Krimis kommt wenig Spannung auf, auch wenn das Ende dann mehr oder weniger überraschend ist. *Achtung Spoiler* Doch selbst mir war klar (und das will schon was heißen), dass der die ganze Zeit mehr oder weniger unter Tatverdacht stehende Jungspund Lukas nicht der Täter ist.

Ich hatte den Eindruck, dass Neuhaus in ihrem Werk hier alle Register zieht, um uns Leser auf falsche Fährten und in die Irre zu führen. Die Idee, Kirchoffs jüngste Vergangenheit in den Fokus zu rücken, war auch nur ein weiteres, eher uninteressantes, Ablenkungsmanöver.

Fazit:
Abschließend bleibt für mich selber festzuhalten, dass ich zwar noch das eine oder andere Buch von Neuhaus im Schrank stehen habe, diese aber wohl erstmal nicht auf meinem Favoriten-SUB landen werden... Schade, ich habe mir hier definitiv viel mehr versprochen und kann dieses Buch daher nicht weiter empfehlen!