Rezension

Er erste "Dengler", der mich nicht begeistert hat [ Band 10 ]

Kreuzberg Blues -

Kreuzberg Blues
von Wolfgang Schorlau

Bewertet mit 2.5 Sternen

Für mich zu oberflächlich und klischeebeladen - - Geldgier, Immobilienhaie, Corona und Impfgegner sind zuviel des Guten

Ich bin ein großer Fan der Dengler-Reihe und habe alle Bände gelesen. Ich schätze an Wolfgang Schorlau, dass er  gesellschafts- und systemkritische Fragen in seinen spannenden Krimihandlungen sehr geschickt verarbeitet. 

In diesem Fall, begleitet Georg Dengler seine Freundin Olga nach Berlin. Dort wurde das Baby von Olgas Freundin Silke, in seinem Bett,  von einer  Ratte attackiert und blutig gebissen.  Es besteht der Verdacht, dass der neue Hausbesitzer seine Mieter auf diese Weise aus dem Haus ekeln möchte.  Georg geht der Sache nach und wird mit der Wohnungsnot und der Profitgier von Investoren konfrontiert.  Das war alles noch gut gemacht und interessant. Mir hat z.B. gut gefallen, dass der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock ( im Buch Blackhill) vorkommt und man ein Gespür für diese Interessensgruppen bekommt. 

Leider kommt ab der Hälfte immer mehr Corona ins Spiel, eine ominöse Organisation, die Impfgegner auf die 'rechte Seite' ziehen möchte und der liebenswürdige Nachbar vom Georg wird zum Verschwörungsschwurbler. Ich glaube über die Zeiten von Corona kann man später noch haufenweise Bücher schreiben, aber das war für mich  zu übereilt.  

Im Nachwort beschreibt Herr Schorlau wie dieses Buch zustande gekommen ist und das erklärt für mich auch einiges. Herr Schorlau hatte schon am Manuskript gearbeitet, als das ZDF  auf ihn zukam, mit dem Wunsch den neuen Dengler-Krimi zeitnah zu drehen.    In Zusammenarbeit mit dem Drehbuchautor entwickelte sich die Geschichte weiter und dann kam Corona.