Rezension

Er hat dich immer im Blick

Der Bewohner -

Der Bewohner
von David Jackson

Bewertet mit 3 Sternen

Gute Idee, die nicht für ein ganzes Buch ausreicht. Schade…

Um es gleich zu sagen, „Der Bewohner“ ist mein erstes Buch von David Jackson. Die Inhaltsangabe ließ auf einen raffiniert gestrickten Psychothriller hoffen. Doch ich wurde enttäuscht. Worum geht es?

Thomas Brogan ist ein Serienkiller. Auf der Flucht vor der Polizei versteckt er sich in einem unbewohnten Reihenhaus. Ungeahnte Möglichkeiten bieten sich, denn die Dachböden der Häuser sind miteinander verbunden. Brogan erkundet die Nachbarhäuser, stiehlt Essen, stalkt die Bewohner, und spielt perfide Spielchen mit ihnen. Außerdem führt er Selbstgespräche.

Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive aus Sicht des Killers. Das schafft Nähe und berührt, denn Brogan hatte eine schlimme Kindheit und ist dadurch offenbar traumatisiert. Was er mit seinen Opfern anstellt - gruselig! Dass Brogan bei den Bewohnern duscht, ist schon ziemlich eklig. Aber dann probiert er auch noch deren Zahnbürste aus…

Dem starken Anfang folgt ein schwacher Mittelteil. Ständige Wiederholungen gehen zu Lasten der Spannung. Ab einem bestimmten Punkt wird die Geschichte zudem ziemlich vorhersehbar und vorhersehbare Thriller machen keinen Lesespaß.

Zitat S. 289: „Der Plan hatte diese Entwicklung nicht vorgesehen. Der Plan sollte Spaß machen. Und das hier macht keinen Spaß.“

Last but not least haben mich die Streitgespräche mit der inneren Stimme in Brogans Kopf zunehmend genervt. Das Ende lässt mich etwas zwiespältig zurück. Alles in allem hat mich das Buch nicht überzeugt. Spannend ist anders.

Fazit: Gute Idee, die nicht für ein ganzes Buch ausreicht. Schade…