Rezension

Er musste einen anderen Weg finden, dachte er verzweifelt. Die Frage war nur, welchen?

Ostfriesische Gier. Ostfrieslandkrimi - Andrea Klier

Ostfriesische Gier. Ostfrieslandkrimi
von Andrea Klier

In Aurich am Upstalsboom wird die Leiche der erst 17jährigen Elske schön aufgebahrt gefunden. Sie hält einen goldenen Taler noch im Tod in der Hand umklammert. Was ist hier passiert? Den herbeigerufenen Kommissaren Hauke Holjansen und Sven Ohlbeck ist aber sofort klar, der Fundort ist nicht der Tatort.

Elske, die in der Obhut des Jugendamtes war, hinterlässt einen immer betrunkenen Vater. Er hatte das Sorgerecht gerade wieder zurückbekommen, trotz seiner Alkoholsucht. Warum macht das Jugendamt denn sowas? Frieso Timmen, ihr zuständiger Sachbearbeiter und väterlicher Freund, kommt über den Tot seines Schützlings nicht weg und lässt bei seiner Vernehmung durchblicken, dass im Jugendamt eben nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Der Leiter, Edo Boysen, hat hier sicher seine Finger im Spiel.

Aber Edo Boysen hat hochrangige Freunde und so kann ihm Bestechlichkeit im Dienst nicht nachgewiesen werden.

Der ganze Fall scheint aussichtlos zu sein. Es passt Nichts zusammen und auch die Kette, die Elske vom Hals gerissen wurde, kann nicht gefunden werden. Jede Spur verläuft im Sande.

Als dann der Polizei anonym Hinweise zugespielt werden, kommen die Kommissare mit ihren Ermittlungen voran.

Aber wer von den vielen möglichen Mordverdächtigen ist der wahre Täter? Und dann wird einer der Verdächtigen überfallen und setzt den ganzen Fall in ein anderes Licht.

Fazit:

„Ostfriesische Gier“ ist der 8. Fall von Hauke Holjansen und seinem Kollegen Sven Ohlbeck. Der Autorin Andrea Klier gelingt es wieder, mich in die Geschichte zu ziehen.

Der Schreibstil ist, wie gewohnt, leicht und flüssig zu lesen. Hier erfahren wir einiges über Aurich und vor allem über das Upstalsboom. Davon hatte ich bisher noch nie etwas gelesen und gehört.

Die Charaktere beschreibt die Autorin sehr schön, so dass man gleich eine Verbindung zu ihnen bekommt. Die sympathischen Ermittler sind mir schon ans Herz gewachsen und ich bin immer mittendrin und kann teilhaben an dem, was sie so denken und fühlen. Hier wird sogar mal die Sicht des Täters beschrieben, das empfand ich als sehr interessant und hatte schon einen leichten Gruseleffekt.

Der Spannungsbogen hält das ganze Buch über. Das Ende hat mich doch sehr überrascht. Vielleicht ein wenig zu viel des Guten. Mir persönlich war die Auflösung ein wenig zu weit hergeholt. Manchmal ist der direkte Weg eben keine Kurve und geradliniger wäre mir passender erschienen. Aber das ist natürlich ganz allein meine Meinung.

5 Sterne für einen guten Krimi und eine klare Leseempfehlung kommen hier von mir.