Rezension

Erbarmungslos, abgründig und emotional

Die Seele des Bösen - Erbarmungslose Jagd - Dania Dicken

Die Seele des Bösen - Erbarmungslose Jagd
von Dania Dicken

Bewertet mit 4 Sternen

Sadie ist inzwischen FBI-Agentin, damit hat sich ein Traum für sie erfüllt.
Ihr neues Fall könnte grausamer und bestialischer nicht sein.
Ihr Team bekommt es mit einem Mörder zutun, der scheinbar nicht zu fassen ist.
Seit Jahren entführt und quält er seine Opfer um sie anschließend in der Wüste auszusetzen , sie zu jagen und zu töten.
Haben sie eine Chance ihn zu fassen?
Währenddessen kehrt das Grauen auch in privater Hinsicht bei Sadie ein, ihrem Vater gelingt die Flucht....

Der Einstieg in Band 2 der Reihe um Sadie Scott gelang recht gut.
Bereits anfangs kann man sich ein sehr gutes Bild vom Täter und das Martyrium seiner Opfer machen.
Dabei spürt man die Qualen und die Ausweglosigkeit recht deutlich. Das Adrenalin pumpt durch die Adern und man möchte einfach nur weg.
Dadurch das wir durch die Augen der Opfer sehen, kann man ihr Leid sehr deutlich vernehmen und das macht die Lage brisanter und authentischer.
Anschließend begleiten wir Sadie als FBI-Agentin.
Dieser Teil muss ich ganz ehrlich sein, empfand ich als ziemlich trocken und stellenweise auch etwas langatmig.
Es ist zwar interessant, wie sie bei Ihren Ermittlungen vorgehen, aber es entstehen auch Längen.
Auftrieb bekommt das Ganze wieder als Sadies Vater, Rick Foster entkommt.
Die Abgründigkeit seiner Person wird dabei recht deutlich. Ich bin immer wieder geschockt wie abgebrüht und ohne jegliche Gefühle man sein kann.
Auch der Fall entwickelt sich spürbar weiter und die Lage spitzt sich allmählich zu.
Sadie zeigt Biss und Durchhaltevermögen, dabei wächst sie spürbar über sich hinaus.
Man beginnt aus extremste mit allen mitzufiebern und mitzuzittern.
Man ist dabei innerlich ziemlich zerrissen.
Im Laufe des Buches geht es immer wieder um Entscheidungen die man treffen muss und die spürbar in innere Konflikte stürzen.
Die Charaktere hierbei verstehen für sich einzunehmen. Ich persönlich finde Matt, Sadies Freund auch ziemlich interessant. Er bleibt jedoch noch etwas blass und ich hoffe, daß er in den nächsten Teilen etwas mehr Raum bekommt.
Der Verlauf ist abwechslungsreich und versteht durch gezielte Wendungen den Leser im Atem zu halten.
Der Abschluss hat mich nochmal richtig Nerven gekostet.
Es geht nahe und lässt das Grauen nochmal richtig wahr werden.
Ein gelungener zweiter Band der Sadie Scott Reihe, der jedoch stellenweise etwas mehr Biss und Tiefe vertragen hätte.

Hierbei erfahren wir einige Perspektiven z.b. von Sadie, Matt, den Opfern, als auch Rick Foster. Das verschafft den Charakteren mehr Raum. Man lernt sie dadurch aber nur bedingt kennen.
Die Charaktere wirken facettenreich, authentisch und geradeheraus. Mir blieben jedoch noch zuviele etwas blass.
Ihre Handlungen und Gedankengänge sind stets gut nachvollziehbar gestaltet.
Die einzelnen Kapitel haben eine normale Länge.
In den Zeitebenen wird immer wieder hin- und hergesprungenen. Das ist doch recht interessant, da die Entwicklung so deutlich spürbar wird.
Der Schreibstil der Autorin ist fließend und stark einnehmend, dabei auch bildgewaltig gehalten.
Das Cover und der Titel spiegeln sehr gut den Inhalt des Buches wieder.

Fazit:
Ein spannender und komplexer zweiter Band der Sadie Scott Reihe.
Erbarmungslos, abgründig und emotional.
Man gerät schnell an seine eigenen Grenzen, die Ermittlungsarbeit ist sehr interessant und die Charaktere nehmen für sich ein.
Eine klare Leseempfehlung.
Ich vergebe 4 von 5 Punkten.