Rezension

EREBOS - Faszinierend, spannend und tödlich

Erebos - Ursula Poznanski

Erebos
von Ursula Poznanski

Auf Erebos wurde ich hauptsächlich durch die vielen guten Bewertungen aufmerksam. Bei über 200 muss ja was dran sein, dachte ich, bestellt und zack gelesen. In einigen Zitaten hab ich gelesen dieses Buch würde so süchtig machen, wie das Spiel, welches es beschreibt.

Zum Inhalt: In Nicks Schule geht ein Spiel um: EREBOS. Hier gibt es keine Speicherstände, sobald du stirbst ist das Spiel vorbei und es lässt sich nie wieder starten. Im Gegensatz zu normalen Spielen vermischt EREBOS die Spielwelt mit der Realität. Es erteilt dir Aufträge im wirklichen Leben und verspricht dafür Belohnungen im Spiel. Eine der Grundregeln lautet "Unterhalte dich mit Niemanden darüber, weder mit Klassenkameraden noch mit Außenstehenden, Neugier wird bestraft". Nick ist schon bald süchtig nach der virtuellen Anerkennung, doch dann verlangt das Spiel von ihm jemanden zu töten...

Die Geschichte wird aus Nicks Sicht erzählt, die Passagen in denen er spielt, ist aus der Sicht seines Spielcharakters. Man hat nicht das Gefühl als würde jemand "spielen", es fühlt sich echt an, man ist hautnah dabei. Jeder der schon Erfahrungen mit dem ein oder anderen Rollenspiel gemacht hat, wird an einigen Stellen schmunzeln. Dennoch finde ich die Spielwelt gut beschrieben, das Belohnungssystem leuchtet ein und die Sucht ist nachvollziehbar. Manchmal möchte man die Personen gerne wachrütteln, aber es ist wie im wirklichen Leben: eine Sucht kann man nur angehen, wenn man Einsicht zeigt und etwas ändern will. In der zweiten Hälfte des Buches spitzt sich alles auf einen Showdown zu, zu der Zeit konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen und war auch mit der Auflösung zufrieden. Das nicht jedes Detail stimmig ist und manche Dinge in Wirklichkeit nicht funktionieren würden, stört mich persönlich nicht. Es handelt sich immernoch um einen Roman, eine Geschichte, die schließlich keine Dokumentation sein will.

EREBOS erzählt eine ernste, aber auch richtig spannende Geschichte, die einen nicht mehr loslässt. Ich glaube auch Menschen, die sich nie großartig für Spiele interessiert haben, bekommen einen guten Einblick wie einfach und praktisch es ist sich in eine virtuelle Welt zu flüchten und alles unangenehme auszublenden. Ganz zu schweigen vom hier gut dargestellten bösem Erwachen.
Eindeutige Leseempfehlung und volle 5 Sterne!