Rezension

Erebos in der digitalen Welt angekommen

Erebos 2 - Ursula Poznanski

Erebos 2
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 5 Sternen

Nachdem ich den ersten Teil sehr gut fand, aber nicht so umgehauen hat, wie scheinbar die meisten anderen Leser*innen, war ich dennoch sehr neugierig auf den zweiten Band. Es sind nun einige Jahre vergangen. Die Freunde von damals, die sich gegen Erebos gewehrt haben, sind nun junge Erwachsene. Das Spiel scheint weit weg und jeder lebt sein Leben. Plötzlich taucht Erebos in neuem Gewand wieder auf und kann dank neuer Technik die Leben der Auserwählten noch mehr beeinflussen.

Protagonist ist wieder Nick, der studiert inzwischen und Erebos erscheint weit weg. Diesmal zwingt ihn das Spiel zu spielen. Nick ist nicht mehr so naiv und versucht dagegen vorzugehen, aber das Spiel hat viel gelernt und scheint noch intelligenter und gewissenloser zu sein. Wer dahinter steckt und warum das Ganze, bleibt bis zum Schluss für die Protagonisten und auch mich undurchsichtig. Die Autorin lässt einen lange rätseln. Das Ende war dann überraschend, um es kurz zu sagen.

Der Autorin ist es sehr gut gelungen Erebos in die neue digitale Zeit zu überführen. Gekonnt nutzt das Spiel die neuen Möglichkeiten und unsere Abhängigkeit von dieser Technik. Dadurch regt sie mich als Leser zum Nachdenken über die eigene digitale Nutzung und deren Folgen an, ohne erhobenen Zeigefinger. Ein Teil der Charaktere aus dem ersten Teil taucht wieder auf. Die Weiterentwicklung dieser ist nachvollziehbar und logisch. Mir persönlich hat es gefallen, dass aus der Sicht der Erfahrenen und neuen Spieler beschrieben wurde. Das hat die Sicht auf das Spiel noch abwechslungsreicher gemacht.

Mir hat der zweite Teil sehr gut gefallen, vielleicht sogar ein wenig besser als der erste. Da es durch die Altspieler eine weitere Sichtweise auf das Spiel gab und nicht nur pubertierende Spielfreudige dabei waren.

Kritik gibt es von mir eigentlich nur für das Lektorat. Ich weiß überall muss gespart werden, aber es ist keine gute Idee ein Buch aus diesem Grund nicht ordentlich lektorieren zu lassen. Es sind eine Vielzahl orthographischer Fehler, die mich beim Lesen einfach stören. So hohe eine hohe Anzahl an Fehlern erwarte ich vielleicht von einem Buch von einem Selfpublishing Verlag, aber für einen geplanten Bestseller eines großen Verlages ist das traurig.