Rezension

ereignisloser als die Vorgänger

Die Chroniken der Verbliebenen - Die Gabe der Auserwählten
von Mary E. Pearson

Bewertet mit 4 Sternen

Achtung – 3. Band der Reihe, inhaltliche Spoiler zum Vorgänger vorhanden!

Die Handlung setzt nahtlos an die Ereignisse des Vorgängerbandes an, Rückblicke gibt es dabei nur wenige, sehr knapp gehaltene. Dennoch ist mir der Wiedereinstieg nicht schwer gefallen.
Leider empfand ich diesen Band nicht ganz so stark wie seine zwei Vorgänger.
Grundsätzlich ist die Handlung total spannend. Nach ihrer Flucht müssen Lia und Rafe Verfolger fürchten. Doch ihre Verletzungen erlauben keine so schnell Reise, wie nötig wäre. Die Zeit sitzt ihnen im Nacken, die angespannte Stimmung wird durchweg deutlich. Diese führt letztlich aber auch dazu, dass ich das Buch als stellenweise anstrengend empfunden habe. Die Figuren sind noch lange nicht am Ziel ihrer Reise angekommen, müssen währenddessen aber viele Entscheidungen treffen. Dabei sind Lia und Rafe sich allerdings nicht immer einig. Streitigkeiten, Diskussionen und Grundsatzfragen stehen einige Zeit im Mittelpunkt und bringen das Tempo dabei fast beinahe zum Erliegen.
Allerdings zeigen dabei alle Figuren nochmal neue Seiten ihrer Persönlichkeit – wenn auch nicht nur die guten...
Erst der Schluss wird dann wieder ereignisreicher und spannender. Dabei endet das Buch wieder an einer sehr spannenden Stelle, an der die Weichen für die Figuren neu gestellt werden müssen.
Rückblickend fühlt es sich in diesem Moment aber so an, als sei insgesamt über die Seiten hinweg nicht so richtig viel passiert, wirklich vorangekommen sind die Figuren – nicht zuletzt aufgrund ihrer Unstimmigkeiten – nicht.
Auch bezüglich der Gabe und der Legende um Lia gibt es kaum neue Informationen.

Mittelband, in dem vergleichsweise wenig passiert, sodass die Handlung kaum vorankommt. Dafür sind die Charaktere viel mit sich und miteinander beschäftigt. Dennoch gibt es einige gefühlvolle und aufregende Passagen. Vor allem macht das Buch – nicht zuletzt aufgrund des wieder sehr offenen Endes – neugierig, wie es für die liebgewonnenen Figuren weitergeht.