Rezension

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ereignisreiches, emotionales Finale

Die Welt der 4 Jahreszeiten
von Melanie Klein

Bewertet mit 4.5 Sternen

„Wünsche – Träume – Hoffnung“ ist der Abschlussband der „Die Welt der 4 Jahreszeiten“ Trilogie. Meine Rezension kann daher Spoiler in Bezug auf die Vorgänger “Das Sonne-Mond-Kind“  und „Die Macht der Dunkelheit“ haben.

Um das Buch verstehen zu können, sollte man die Vorgeschichte auf jeden Fall kennen, da auf große, zusammenfassende Rückblenden verzichtet wird. Einige Situationen werden zwar erklärt, aber ich denke, die komplette Handlung wird man nicht erfassen können.

Insgesamt eine spannende, abwechslungsreiche Trilogie mit facettenreichen Figuren und einem interessanten Weltenwurf.

 

Die Lage in Balea spitzt sich weiter zu. Viele Menschen suchen Zuflucht im Sommerland, den Verletzten muss geholfen werden und ganz nebenbei wird auch noch dringend eine Lösung gesucht, um die Welt zu retten.  Der Terminkalender von Sisar und Fenja ist reichlich voll, da bleibt kaum Luft, die Dinge zu klären, die zwischen den beiden stehen. Auf die beiden wartet eine aufregende, ereignisreiche Zeit, denn die Sonnenfinsternis rückt unaufhaltsam näher.

 

Die Handlung setzt ziemlich nahtlos an den Vorgängerband an, daher sollte man die Geschichte auch nicht isoliert lesen. Im Verlauf des Buches gibt es kleine Einschübe, die auf die vorangegangenen Ereignisse verweisen, aber es wird vermutlich nicht ausreichen, um alle Zusammenhänge zu erfassen.  Da bei mir zwischen dem Lesen auch einige Zeit vergangen ist, hatte ich vermutlich auch nicht mehr alle Hinweise und Andeutungen parat, aber die wichtigsten Ereignisse waren auf jeden Fall noch im Kopf.

Durch den sehr bildhaften Schreibstil taucht man sofort problemlos in die Welt der 4 Jahreszeiten ein. Detaillierte, anschauliche Beschreibungen lassen die Schauplätze und Personen vor dem inneren Auge lebendig werden und man wird mit der Handlung mitgezogen. Obwohl man schon zwei Bücher lang in der Welt war, gibt es immer noch viel zu erleben und entdecken.

Auch wenn die Anlässe nicht so erfreulich sind, so fand ich es doch interessant, auch die anderen Länder ein wenig kennen zu lernen und das Sommerland mal zu verlassen. Dadurch wird die Vielfältigkeit und Einzigartigkeit der unterschiedlichen Jahreszeitenabschnitte noch deutlicher.

 

Aufgrund der Ich-Perspektive ist man wieder sehr nah bei Fenja. Man erlebt all die schlimmen, aufwühlenden und auch die erfreulichen Momente intensiv mit und kann durch den Blick in ihren Kopf einige Reaktionen noch besser verstehen. Trotzdem wird auch Sisars Standpunkt immer wieder aufgegriffen, so dass er nicht außen vor bleibt. Fenja beobachtet ihn sehr genau und die Mimik und die Gesten des Königs verraten viel über sein Inneleben.

Der Weg der beiden ist nicht nur steinig, sie müssen große Geröllhügel überwinden, um in die Zukunft schauen zu können und die sieht nach wie vor alles andere als rosig aus. Es gibt zahlreiche Kämpfe, Verluste, neue Gefahren und Herausforderungen. Erholungspause gibt es für die Figuren so gut wie keine. Immer wieder stehen neue Aufgaben an, die besonders Fenja alles abverlangen.

 

Die Geschichte ist sehr emotional, trotz all der actiongeladenen Szenen. Wenn man geliebte Menschen gehen lassen muss, dann geht das allen sehr nah. Die Trauer war so greifbar, dass es auch mir unter die Haut ging. Manchmal hätte ich mit der Autorin gern geschimpft, weil so viele Menschen im Verlauf des Buches gehen mussten. Die kleinen, positiven Passagen sind da echte Lichtblicke in all der Dunkelheit. Wenn Sisar und Fenja mal Zeit für sich haben und nicht grad streiten, wird es sogar richtig romantisch.

 

Ein aufwühlender, magischer Abschlussband, der mich am Ende mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück lässt.

 

Vielen Dank an Autorin Melanie Klein für das bereitgestellte Rezensionsexemplar!