Rezension

Erfrischend anderes Jugendbuch!

An Nachteule von Sternhai - Holly Goldberg Sloan, Meg Wolitzer

An Nachteule von Sternhai
von Holly Goldberg Sloan Meg Wolitzer

Bewertet mit 5 Sternen

Das wunderschöne und liebevoll gestaltete Cover und der schöne Klappentext haben mich gleich für das Buch eingenommen. Und ich wurde nicht enttäuscht!

Das besondere an der Geschichte ist, dass sie in Mailform geschrieben ist. Die 12 jährige Bett aus Kalifornien macht die Email Adresse der gleichaltrigen Avery aus New York ausfindig, um sie „vorzuwarnen“..ihre Väter hätten sich getroffen und ineinander verliebt und die beiden wollen nun, dass sich die Mädchen kennenlernen und Freundinnen werden. Erstmal fand ich es total klasse, wie selbstverständlich es sich um alleinerziehende schwule Väter handelt. Gerade in einem Jugendbuch ein wichtiges Thema und die Art und Weise, wie hier mit Homosexualität umgegangen wird, ist einfach toll! Nun sollen die beiden deswegen in das gleiche Ferien Camp geschickt werden, was aber Bett absolut nicht will. Und für sie ist es auch ausgeschlossen, dass sie beide Freundinnen werden.

Avery,am Anfang noch ein bisschen skeptisch („ich kommuniziere nicht mit Fremden“), sieht es aber ganz genauso, ihr Vater und sie sind komplett, sie brauchen keine größere Familie.

 

Da habe ich natürlich schon geahnt, wie sich das ganze entwickelt und der Spaß beim Lesen, der flüssige, angenehme Schreibstil machen das Buch zum Vergnügen und man will es am liebsten in einem Rutsch lesen! Wie sich die 12 Jährigen dann immer mehr Sachen anvertrauen, es auch um Jungs oder die erste Periode geht, ist einfach nur schön zu lesen. Dabei ist das ganze dann so locker leicht geschrieben, dass ich mich wirklich in die Jugendzeit versetzt fühlte. Obwohl die beiden so unterschiedlich sind, kommen sich Nachteule und Sternhai, wie sie sich nun nennen, sehr nah und fühlen sich schon wie Schwestern.

Dass die Geschichte dennoch nicht so gradlinig verläuft, macht es in meinen Augen noch interessanter und spannender. Sehr gefallen hat mir auch die Geschichte von Großmutter Betty, auch GaGa genannt, die ihr ganz eigenes Abenteuer erlebt und auch das Auftauchen eines weiteren Familienmitgliedes. Auch die Väter kommen zu Wort, selbstverständlich auch hier in Mails oder auch mal per Brief. Ab und zu hätte ich mal gern ein Datum oder Zeitangaben bei den Mails gehabt, trotzdem konnte ich das aber auch wegen Inhalt und Betreffzeile gut einordnen. Und zum Schluss gibt es ja auch noch mal etwas größere Zeitsprünge.

Das Ende fand ich wunderschön und es gibt noch eine kleine Überraschung, die mir wirklich sehr gut gefallen hat!

 

Ein wunderschönes und absolut liebenswertes Jugendbuch!

Sehr zu empfehlen!