Rezension

Erfrischend anders

Caraval - Stephanie Garber

Caraval
von Stephanie Garber

Inhalt

Die Schwestern Scarlett und Donatella gehören zur gehobenen Gesellschaft, leiden jedoch unter ihrem grausamen Vater, seit ihre Mutter vor Jahren einfach verschwunden ist.

Sie träumen davon, ihr Gefängnis zu verlassen und ein freies Leben zu führen. Doch die ältere Scarlett fügt sich langsam in ihr Schicksal und hofft, dass ihr Verlobter, ein Graf, der sie nicht kennt, aus dem Schlimmsten rausholen wird und sie auch ihre Schwester dem Zugriff ihres Vaters entwinden kann.

Seit Jahren versucht Scarlett, zur Freude Ihrer Schwester den magischen "Zirkus" Caraval unter der Führung von Mater Legend dazu zu bringen, in Ihrer Nähe ein Gastspiel zu geben, doch jahrelang bleiben ihre Briefe unbeantwortet - bis sie kurz vor Ihrer Hochzeit einen mysteriösen Brief erhält...

Trotz aller Widrigkeiten gelangen Scarlett und Tella zu einer Vorstellung von Caraval - doch es verläuft ganz anders als erwartet und aus glitzerndem magischen Spiel scheint grausame und tödliche Wirklichkeit zu werden.

Realität und Fantasie verschmelzen für Scarlett zu einem Alptraum, aus dem es kein Erwachen mehr zu geben scheint...

Beurteilung 

Monatelang warte ich nun schon auf dieses Buch und durfte es nun sogar vorablesen. Ich habe mich gefreut wie ein kleines Kind, denn schon der Titel, Cover und Klappentext haben mich vom ersten Moment an total angefixt. Ich habe so gehofft, nicht enttäuscht zu werden - und Caraval hat mich zum Glück gleich von Anfang an wie erwünscht in seinen Zauberbann gezogen.

Was dieses Buch so faszinierend macht, kann ich gar nicht genau sagen - vermutlich ist es die Mischung aus einem "normalen" Fantasyszenario mit der Magie eines fantastischen Schauspiels, das einen Charakter irgendwo zwischen Zirkus und Illusionskunst hat. 

Scarlett und Donatella, die beiden Schwestern, hat man vom ersten Moment an gern, wobei es vermutlich je nach Naturell des Lesers welche geben wird, die in Team Scarlett spielen, und welche, die eher auf Donatellas Seite stehen, da die Schwestern doch sehr unterschiedliche Naturelle haben.
Abgesehen davon, dass man dem Schreibstil von Stephanie Garber gerne und einfach folgen kann, da die Handlung zügig voranschreitet und die Gratwanderung schafft, weder zu komplex noch zu "einfach gestrickt" zu sein, erschafft die Autorin mit ihren Beschreibungen ein Kopfkino, das bei mir wirklich sehr realisitischt vor Augen aufstieg beim Lesen.

Die beschriebenen Szenarien und Bilder habe ich direkt vor mir gesehen, und ich glaube wenn das mal verfilmt werden sollte, wäre Tim Burton als Regisseur eine gute Wahl, denn auch wenn die Geschichten total unterschiedlich sind, hatte das ganze für mich so einen Touch von Alice im Wunderland bzw. Alice hinter den Spiegeln - und das ist absolut positiv gemeint! 

Die Idee der Autorin ist auf jeden Fall, zumindest für mich, so noch nicht dagewesen und daher um so mehr zu honorieren, dass sich die Geschichte an keinem Punkt verzettelt, obwohl der Plot durchaus die Möglichkeiten dazu geboten hätte. 

Das schöne ist, dass auch dieser Roman ein Ende bietet, der durchaus auf eine Fortsetzung hoffen lässt, da kann man nur die Daumen drücken! 

Ich hoffe, ich konnte Euch mit meiner Beurteilung ein bisschen Lust auf das Buch machen, es hat wirklich einen einzigartigen Flair und schafft eine wundervolle verrückte Atmosphäre, in der alles möglich scheint. Das gibt natürlich die volle Punktzahl!