Rezension

Erfrischend anders

Eine Woche für die Ewigkeit - Nina Lacour, David Levithan

Eine Woche für die Ewigkeit
von Nina LaCour David Levithan

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Meinung: Ich habe mich sehr auf das neue Buch von Nina LaCour gefreut, das in Zusammenarbeit mit David Levithan entstanden ist. Ich bewundere sie sehr und eine Kombi der beiden Autoren verspricht definitiv einen LGBT-Roman. Dieser Verdacht bestätigte sich genau dann, als ich das erste Mal das Wort Pride Week im Klappentext lag und mit dieser Bestätigung kamen leise Zweifel. Ich liebe Bücher, die Diversity thematisieren und dennoch wurde ich von LGBT-Themen in letzter Zeit enttäuscht. Die Bücher beschäftigten sich auf nervige Art immer nur mit dem Thema Coming Out und das war aus meiner Sicht nach spätestens dem dritten Buch uninteressant.

In Eine Woche für die Ewigkeit treffen Mark und Kate während der Pride Week aufeinander. Beide haben aktuell ein mehr oder weniger unglückliches Liebesleben und an diesem Abend in San Francisco beschließen die beiden, Freunde zu sein. Das lustige dabei ist, dass sie schon sehr lange in Mathe nebeneinander sitzen und sich seither nie unterhalten haben. Schnell merken die beiden, dass sie sich vertrauen und gegenseitig helfen können und so entwickelt sich in der kurzen Woche der Pride Week eine tiefe und bedingungslose Freundschaft. Sie ist das, was im Buch dominiert und obwohl sich die beiden helfen, ihr Liebesleben und die anderen Probleme in ihrem Leben wieder auf die Reihe zu bekommen, bleibt das Thema der Freundschaft wichtig und zentral, was mir aufgrund von dessen Bedeutung sehr gut gefallen hat und die Geschichte in meinen Augen besonders macht.

Aber auch die LGBT-Szene ist im Buch zentral. Es ist Pride Week in San Francisco und dennoch haben unsere Protagonisten mit ihren ganz eigenen Problemem zu kämpfen. Mark ist verliebt in seinen besten Freund und Kate hat endlich ihre große Liebe Violet kennengelernt aber sie steht ihrem Glück immer wieder selbst im Weg. Sehr schön finde ich, dass das Buch vor LGBT fast überläuft aber die Probleme der Protagonisten in sämtlichen Lebenslagen nichts sind, was der LGBT-Szene vorbehalten ist (wie zum Beispiel das Coming Out). Das war so herrlich erfrischend genauso wie der Schreibstil von David Levithan und Nina LaCour ist.

Fazit: Wenn ihr Bücher liebt, die open minded sind, dann ist Eine Woche für die Ewigkeit das perfekte Buch für euch und sollte nicht im Bücherregal fehlen. Unvergleichlich schön und berührend erzählen die beiden Autoren von Kate und Mark, die eine Freundschaft entwickeln, die stärker nicht sein kann und sich als wichtigstes Thema durch das Buch zieht.  Einfühlsam erzählen die beiden von der LGBT-Szene und thematisieren dabei nicht die üblichen Themen.

Vielen lieben Dank an den Carlsen Verlag für die Bereitstellung des Exemplars zur *Blogtour.