Rezension

Erfrischend und unterhaltsam

Lebe lieber übersinnlich - Tears 'n' Kisses - Kiersten White

Lebe lieber übersinnlich - Tears 'n' Kisses
von Kiersten White

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt

Als hätte Evie nicht schon genug Probleme damit, wie eine normale 17-jährige den Schulball zu planen, kommen noch diverse übernatürliche Krisen hinzu. Ihre Mentorin und Ersatzmutter Raquel ist verschwunden, ihr Freund Lend wird entführt und dann wollen auch noch plötzlich alle Paranormalen, dass Evie für sie ein Tor in eine andere Dimension öffnet. Dabei will Evie doch einfach nur normal sein.

Meinung

Mit Evies jugendlicher, teils flapsiger Art zu erzählen wird man schnell direkt in die Geschichte und Evies verrücktes Leben katapultiert. Der dritte und letzte Band der „Lebe lieber übersinnlich“-Reihe hält sich nicht mit langen Einleitungen und Rückblicken auf Band 1 auf, sondern konfrontiert die Protagonistin gleich mit mehreren Konflikten.

Dabei bleibt die Handlung stets auf eine eher jüngere Zielgruppe (12-15, würde ich sagen) ausgerichtet, was jedoch auf erfrischende und unterhaltsame Art rübergebracht wird. Dadurch kann man sich dennoch gut amüsieren, wenn man sich daran gewöhnt hat, dass es in diesem Buch natürlich nicht sonderlich brutal oder erotisch zugehen wird. Der Konflikt, vor dem Evie in diesem Band steht, ist dennoch ein erstaunlich ernster, interessanter und gut durchdachter, der sie vor einige schwierige Entscheidungen stellt. Man erfährt dabei mehr über die magische Welt, die Kiersten White sich ausgedacht hat, und die magischen Wesen und ihre Beweggründe. Meine Favoriten als Wesen waren wohl die unglaublich leichtgläubigen und gutmütigen Selkies und die Einhörner, die hier extrem hässlich sind und stinken, was mal eine erfrischend andere Darstellung ist.

Für die entsprechende Zielgruppe ist Evie vermutlich die perfekte Hauptfigur. Sie ist einerseits ein typischer Teenager und will eigentlich nur Zeit mit ihren Freundinnen und ihrem Freund verbringen und kann demnach schon mal zickig und egoistisch werden, wenn etwas nicht nach Plan läuft. Da diese Eigenschaften jedoch für eine Jugendliche authentisch wirken und nur in Maßen vorkommen, haben sie mich nicht gestört, zumal Evie auch ziemlich witzig, schlagfertig und mutig ist und zudem das Herz am rechten Fleck hat.

Die meisten anderen Figuren sind nicht sonderlich aufregend, allen voran Evies Freund Lend, der außer seiner Liebe zu ihr keine richtigen Eigenschaften hat, weshalb ich Evies und seine Beziehung auch überhaupt nicht verstehen konnte. Selbst die beiden Selkies, die nur kurze Auftritte haben, zeigen da mehr Charakter (und sind absolut niedlich). Überzeugen konnte mich dagegen Reth, mit dem Evie eine lange und konfliktreiche Beziehung verbindet und der witzig, charmant und gleichzeitig undurchschaubar ist. Auch Jack, der in diesem Band eine große Entwicklung durchmacht, fand ich interessant.

Fazit

„Tears ‚n‘ Kisses“ ist der unterhaltsame Abschluss einer erfrischenden Fantasyreihe für junge Leser*innen mit einigen witzigen Ideen und Figuren.