Rezension

erfrischende, lockerleichte Story, die mir gut gefallen hat

Kann Gelato Sünde sein? - Tessa Hennig

Kann Gelato Sünde sein?
von Tessa Hennig

Bewertet mit 4 Sternen

Tessa Hennig – Kann Gelato Sünde sein

 

Emilia, knappe 60 Jahre jung, verwitwet und beruflich nicht besonders happy, entschließt sich nach kurzem Überlegen ihre Tochter Julia, die in Kalabrien studiert, zu besuchen. Das Julia nicht besonders glücklich darüber ist, dass ausgerechnet ihre Mutter zu Besuch kommt und diese vermutlich auch noch länger bleiben möchte, versteht sich von selbst. Doch wenn sich Emilia was in den Kopf setzt, dann zieht sie es auch durch und so eröffnet sie, sehr zum Missfallen des Bürgermeisters, eine Bäckerei und backt sich mit verschiedenen Köstlichkeiten ins Herz der Dorfbewohner. Allerdings ist das Leben kein Zuckerschlecken und so muss Emilia auch mit einigen Problemen kämpfen… wird sie aufgeben oder ihren Traum wahr machen?

 

Tessa Hennig hat einen lockeren, erfrischenden Erzählstil, der mich gut unterhalten hat. Die Geschichte ist ein typischer chick lit mit einigen Klischees, viel Humor aber auch mit tiefen Emotionen, einer intensiven Familiengeschichte und einen Hauch von Liebe und Zärtlichkeit gespickt.

Die Charaktere, allen voran Emilia, sind allesamt lebendig und vielschichtig ausgearbeitet. Gerade Emilia hat mir besonders gefallen. Sie redet wie ihr der Schnabel gewachsen ist und das lies mich beim Lesen wahnsinnig häufig schmunzeln. Aber es ist nicht nur ein humorvoller Frauenroman, zwischen den Zeilen gibt es schöne Botschaften, denn hier heißt es ganz klar „du darfst nicht auf alles verzichten“ und „das Leben ist lebenswert“ oder die Liebe einer Mutter ist gigantisch.

Julia hat es mir anfänglich etwas schwer gemacht, aber im weiteren Fortgang hat sie sich entwickelt, und mir gefiel, was sie im Anschluss aus ihrem Leben gemacht hat, auch wenn der Weg dahin nicht sehr leicht und nervenzerrend (meine Nerven!) gewesen ist.

Tolle Geschichte.

Die kurzweilige Geschichte war fortlaufend unterhaltsam, wurde schnell zum Pageturner, da die Handlung so einnehmend, erfrischend und lockerleicht war.

Die Schauplätze sind gut beschrieben, Kalabrien, Italien überhaupt und auch das kleine Dörfchen wo sie schlussendlich alle landen, war bildhaft beschrieben. Das temperamentvolle Bella Italia war auf jeder Seite zu spüren, ich selbst war noch nie in Italien, aber ich konnte es mir sehr gut vorstellen. Land und Leute wirkten herzlich, zumindest am Ende, und glaubhaft, die Autorin hat hier ein schönes Flair heraus gearbeitet.

Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, mir gefiel die Geschichte.

 

Das Cover ist witzig.

 

Fazit: erfrischende, lockerleichte Story, die mir gut gefallen hat. 4 Sterne.