Rezension

Ergreifend

Karolinas Töchter
von Ronald H. Balson

Bewertet mit 4 Sternen

Ergreifend

Ungefähr 17 Jahre ist Lena alt, bislang behütet in einer wohlhabenden Kauflandsfamilie aufgewachsen, als die Nazis ihre kleine Heimatstadt besetzen und der jüdischen Gemeinde das Leben zur Hölle machen. Lena überlebt als einzige ihrer Familie und emigriert nach dem Krieg mit ihrem Ehemann in die Vereinigten Staaten. Sie ist hochbetagt, als sie Privatdetektiv Liam und seine Frau Catherine als Rechtsanwältin engagiert, um nach dem Verbleib der Töchter ihrer besten Freundin zu forschen. Lenas Sohn Arthur will durch eine Eilverfügung seine Mutter entmündigen lassen, um die Verfügungsgewalt über deren Vermögen zu erlangen. Es beginnt ein cleveres Gerichtsverfahren, das aber nur die Rahmenhandlung des Romans darstellt. In erster Linie geht es um die Erzählungen von Lenas schrecklichen Erlebnissen in der Nazizeit. Ein Schicksal, das jedem Leser zu Herzen geht.

Ich finde es immer wieder aufs Neue wichtig, dass die Opfer der Judenverfolgung einen Namen und ein Gesicht bekommen, selbst wenn es nur ein fiktives ist. Nur so wird das Entsetzliche vorstellbar.

Allerdings finde ich auch, dass der hier vorliegende Roman doch in Puncto Aufbau und Stil recht einfach geschrieben ist, deswegen möchte ich nicht die volle Punktzahl geben, auch wenn mich Lenas Lebensweg tief bewegt hat.