Rezension

Ergreifend und fesselnd

Es wird keine Helden geben - Anna Seidl

Es wird keine Helden geben
von Anna Seidl

Bewertet mit 4 Sternen

Das Thema das sich Anna Seidl ausgesucht hat ist sehr kompliziert, keine Frage. Umso faszinierter war ich, dass die damals 16jährige Autorin alles so gut zum Ausdruck brachte.

Anfangs habe ich Gedacht es ginge um Miriam, die von Anfang bis ende des Buches ums überleben kämpft. Stattdessen bekam ich aber ein Buch, in dem gezeigt wird, wie sie versucht ihr leben nach dem Amok  wieder herzurichten und  zu sehen muss, wie ein Teil ihrer noch verbleibenden Freunde ins Unglück stürzen. Obwohl alles so anders war als vorgestellt, gefiel es mir trotzdem sehr gut.

Überraschend gut gefiel mir auch der Schreibstil. Seidls Art zu schreiben, die diese Gewisse reife besitzt, passte perfekt zu diesem sensiblen Thema, den Geschehnissen und der Protagonistin. Zu Anfang wurde man direkt ins kalte Wasser  gestoßen. Schlagartig machte sich die Atmosphäre in einem breit und man verspürte bereits auf der ersten Seite Angst und Furcht. Oftmals stellte ich mir die Frage wie würde ich reagieren?

Die Charaktere gingen hier allesamt aufs Herz. Besonders interessant war es für mich, die Positiven und Negativen Entwicklungen aller zu erleben, die im Amoklauf dabei waren. Aber auch Spaß gemacht hat es für mich, Miriams Entwicklung zu verfolgen. Wie sie langsam aber sicher ihr Leben wieder aufrappelte, obwohl sie so viel verloren hatte.

Trotz dessen, hätte ich mir gewünscht mehr über den Amokläufer (Matias Staudt) zu erfahren. Nur oberflächlich wurde von Miriams Seite etwas über ihn preisgegeben, mehr Hintergründe wären dabei schön gewesen. Allgemein, es kam beim Lesen so vor, als ob sie nur Reue zeigt, weil sie so viel verloren hat, und nicht weil sie ihn gemobbt hatte.