Rezension

ergreifende Liebesgeschichte, vielschichtig, gefühlvoll

Die Liebenden von Cabourg - Amélie Breton

Die Liebenden von Cabourg
von Amélie Breton

Bewertet mit 5 Sternen

Diese ergreifende Liebesgeschichte wird in 3 Zeitebenen erzählt.
Zu Beginn gibt es einen Prolog, der vor den anderen Geschehnissen spielt, aber Grundlage für die geschilderten Ereignisse ist. Dann gibt es eine Rahmenhandlung : Emma Pfeiffer erzählt auf dem Kreuzfahrtschiff während der Überfahrt nach Frankreich ihrer begleitenden Pflegerin Claire ihre Lebens - und Liebesgeschichte und schliesslich diese Geschichte selbst, das eigentliche Romanthema, das hauptsächlich im Berlin und Cabourg des Jahres 1928 spielt.
Emma findet nach dem Tod ihrer Mutter in einem Kästchen Briefe, die diese von einem ihr völlig unbekannten Gustave Ricard erhielt. Lange zögert sie, doch dann öffnet sie einen und nimmt Kontakt zu Gustave in der Normandie auf, dem Mann, dem ihre Mutter offensichtlich viel bedeutete. Doch auch dieser ist bereits verstorben und so antwortet Paul, dessen Sohn auf Emmas Briefe. Erst zögerlich, doch dann intensiv entwickelt sich ein Briefwechsel zwischen diesen beiden, der zunächst die Aufdeckung des Geheimnisses der Eltern zum Inhalt hat, doch später persönlicher wird.
Paul lebt zurückgezogen auf einem Gestüt, Emma ist Fabrikantentochter in Berlin und verlobt mit dem Ingenieur Alexander, einem gutaussehenden und fürsorglichen Mann, die Hochzeit ist schon geplant. Beide Welten sind also eigentlich unvereinbar, doch trotzdem fühlen sich beide immer stärker zueinander hingezogen, wider alle Vernunft.
Dann kommt es sogar , trotz einiger Zwischenfälle, zu einem persönlichen Treffen der beiden, als Emma wegen eines Ashtmaleidens ausgerechnet zu einer Kur nach CNormandie,Berlinabourg fährt.
Doch reichen Briefe und eine einzige kurze Begegnung um die geplante Zukunft an Alexanders Seite aufzugeben, die auch vom Vater begrüsst wird und um die sie alle beneiden?
Diese wirklich faszinierende Liebesgeschichte ist nicht kitschig geschrieben, aber auch nicht trocken, sondern gefühlvoll, befasst sich auch mit dem Frauenbild dieser Zeit (Hausfrau und Mutter, nicht selbsständig) und hat immer wieder überraschende Wendungen, so dass sie nie langweilig wird.
Für mich ein sehr empfehlenswertes Buch.