Rezension

Ergreifende Rückblenden

Bis ans Ende der Geschichte - Jodi Picoult

Bis ans Ende der Geschichte
von Jodi Picoult

Bewertet mit 4 Sternen

Fakten

Autor: Jodi Picoult

Verlag: C.Bertelsmann

Erscheinungsdatum: 31.08.2015

Genre: Roman

Seiten: 576

 

Inhalt

Sage Singer stammt aus einer jüdischen Familie hat jedoch bereits beide Elternteile verloren und verkriecht sich in ihrer Backstube. Bis sie Josef Weber trifft. Der über 90-jährige vertraut ihr ein lang gehütetes Geheimnis an und erbittet ihre Hilfe.

  

Sprache

Ich habe mir das Buch blind auf den Wunschzettel gepackt, denn Jodi Picoult schreibt einfach großartig. Ich liebe ihre eigenständigen Geschichten, immer mit speziellen Themen und speziellen Charakteren. Das trifft auch wieder auf dieses Buch zu. Allerdings war ich am Anfang etwas erschlagen. Es startet wirklich mit vielen einzelnen Erzählsträngen, die ich zu Anfang absolut nicht zuordnen konnte. Das besserte sich aber im Laufe des Buches, als ich verstand welcher Erzählstrang wo hin gehört, welcher Charakter welche Rolle einnimmt und in welcher Zeit und an welchem Ort jede Erzählung spielt. Im Mittelteil konnte mich das Buch dann vollends packen!

 

Charaktere

Hier möchte ich eigentlich nur zu Sage Singer etwas schreiben. Denn alles, was ich zu den anderen Charakteren schreiben könnte, würde einfach die Story spoilern, deshalb lasse ich das sein.

Und da ist auch schon eines meiner Probleme mit dieser Geschichte: Sage ist mir leider von Anfang an nicht sympathisch. Sie hat sich von der kompletten Welt zurückgezogen, verkriecht sich in ihrer Backstube, lässt ihre Familie nicht an sich heran, gibt sich selbst die Schuld an allem - irgendwie weltentrückt und unerreichbar für mich. Auch ihre Gedankengänge und Handlungen konnte ich nicht wirklich nachvollziehen.

 

Fazit

Dieses Buch enthält eine ergreifende Geschichte der NS-Zeit, die mich absolut fesseln konnte. Es ist schrecklich zu lesen, was diesen Menschen widerfahren ist und noch schrecklicher zu sehen, wie wenig die Menschheit daraus gelernt hat. Diese ausführlichen und bedrückenden Rückblenden in die Vergangenheit haben für mich diese Geschichte ausgemacht. 

Die Story in der Gegenwart allerdings konnte mich nicht begeistern. Sage war mir zu fahrig und unnahbar, Josef nicht greifbar und Sages beste Freundin und Ex-Nonne Mary? Echt total schräg.

Deshalb lege ich dieses Buch mit gemischten Gefühlen beiseite. Die Geschichte, die der Klappentext verspricht, konnte mich leider nicht überzeugen. Der Blick in die deutsche Vergangenheit hat mich aber tief getroffen.