Rezension

Erinnerungen

Niemandskinder - Christoph W. Bauer

Niemandskinder
von Christoph W. Bauer

Bewertet mit 4 Sternen

In diesem Roman folgen wir dem jungen Historiker auf Spurensuche in Paris. Er versucht den Spuren einer vor Jahrzehnten verschwundenen Frau zu folgen. Aber eigentlich begibt er sich auf eine Reise in seine eigene Vergangenheit. Denn er hat einige sehr intensive Jahre in Paris verbracht und trauert immer noch seiner verlorenen Liebe Samira hinterher. Dieser junge Mann hatte, genau wie seine Freudin, große Träume. Leider zerbrechen Träume oft an der Wirklichkeit. Die Erzählung ist in der Ich-Form aus Sicht des jungen Mannes geschrieben. Wir werden tief in die Geschichte des jugen Historikers hineingezogen. Aber auch ins Leben der verschollenen Frau Marianne. HIer werden sehr aktuelle Themen mit problematischen Themen der Vergangenheit vermischt. Denn eigentlich sind es immer noch die selben Probleme, die die Menschen haben. Die Erzählung ist sehr intensiv und springt oft sehr schnell von einer Begegnung zur nächsten. Man muss schon immer sehr genau beim Geschehen bleiben, sonst kann man dem Szenenwechsel nicht folgen. Ich fand die Charaktere der Personen sehr interessant. Manchmal waren die Dinge nicht so klar und erst später bekamen die Dinge für den Leser einen Zusammenhang. Es war schon keine leichte Lektüre. Die Themen sind gewaltig, die die Sprache auch. Es werden tiefergehende Ereignisse angesprochen, deren Wirkung noch bis in die Gegenwart reicht. Der Leser wird schon sehr gefordert, aber dafür bekommt er auch viel zurück. Es war ein sehr lebendiges und nichts für oberflächliches Lesen.