Rezension

Ermittler und Ermittlungen, die mir wenig glaubhaft erscheinen

Kalte Tage - Angela L. Forster

Kalte Tage
von Angela L. Forster

Bewertet mit 3 Sternen

Gerade hat Hauptkommissarin Petra Taler Jan Lüdersen geheiratet, noch mit ihrem Freunden und Nachbarn den lebensweisenden Schritt nachgefeiert und will mit Jan in die Flitterwochen aufbrechen. Da fällt ein Schuss. Lüdersen bricht lebensgefährlich getroffen zusammen…

Für Petra bricht eine Welt zusammen, denn Lüdersen liegt seitdem im Koma. Niemand kann ihr sagen ob er und wenn mit welchen Beeinträchtigungen wieder aufwachen wird. Um so verbissener stürzt sich Petra in die Ermittlungen, obwohl sie kurz vor dem Mutterschutz und somit ihrer ersten Entbindung steht. Ja und das ist für mich nicht wirklich glaubhaft an der Geschichte. Klar hat sie ein brennendes persönliches Interesse den Täter zu stellen, aber:

1.     Darf eine Kommissarin, die von einem Mordanschlag direkt betroffen ist an den Ermittlungen teilnehmen oder gar leiten?

2.     Darf eine hochschwangere, werdende Mutter so kurz vor dem Mutterschutz noch Außendienst machen?

3.     Kann eine verantwortungsbewusste Mutter sich so in Gefahr begeben?

Auch wenn Petra als quirlige, zielorientierte Ermittlerin geschildert wird, so konnte ich mich mit dieser Hauptfigur nicht anfreunden. Ich fand sie in ihrem Handeln immer verantwortungslos gegenüber dem ungeborenen Leben. Vielleicht kamen hier meine eigenen Mutterinstinkte zu stark durch. Jedenfalls fand ich es nicht sehr realistisch und habe beim Lesen immer wieder mit ihren waghalsigen Aktivitäten gehadert. Beeindruckend fand ich dagegen ihre Liebe und Fürsorge am Krankenbett ihres Mannes. Ihr ungebrochener Wille Jan ins Leben zurückzurufen kam wunderbar zum Ausdruck. Alles in allem ist dies ein unterhaltsamer, in meinen Augen aber streitbarer Krimi den ich mit 3 Lese-Sternen bewerte.