Rezension

Ermittler zwischen den Fronten

Schwarzlicht - Horst Eckert

Schwarzlicht
von Horst Eckert

Bewertet mit 5 Sternen

Der Ministerpräsident von NRW ist tot und das kurz vor der Wahl. Das kann nur zu Problemen für den Ermittler führen. Ein hervorragender Politthriller, der im Opfer einiges an realen Skandalen verbindet und mit Vincent Veih einen neuen Ermittler präsentiert, der sich in die Herzen der Leserschaft schleichen wird.

Inhalt:
Hauptkommissar Vincent Veih ist gerade zum Leiter des KK11 ernannt worden. In seinem ersten Fall geht es um NRW-Ministerpräsident Walter Castorp, der ertrunken in seinem Swimmingpool gefunden wurde. Ist es nur ein Unfall, was kurz vor der Wahl günstig wäre, oder steckt doch viel mehr dahinter? Er beginnt nachzuforschen, gerät dabei sowohl an Politik, Vorgesetzte und die Presse und muss versuchen, für sich den richtigen Weg zur Wahrheit zu finden. Hinzu kommen das sehr angespannte Verhältnis zu seiner Mutter und eine Beziehung, die gerade ihr Ende findet.

Setting und Stil:
Man merkt, dass Horst Eckert sich in Düsseldorf und an den anderen Handlungsorten auskennt. Genaue Beschreibungen und kleine Details lassen den Leser direkt vor Ort sein. Die Handlung spielt zu unserer Zeit, wobei Walter Castorp eine Mischung diverser Politiker der letzten Jahrzehnte darstellt.
Das Buch liest sich hervorragend und die Spannung nimmt im Verlauf des Buches einiges an Fahrt auf. Viele Charaktere, sehr kurze Kapitel und ein Verwirrspiel bis zum Ende lassen den Leser mitfiebern. Der politische Aspekt kommt nicht zu kurz und die Vorgänge sind überaus informativ.

Charaktere:
Mit Vincent Veih hat Horst Eckert einen neuen Ermittler erschaffen, der hoffentlich noch sehr oft zum Einsatz kommt. Er hat viele Ecken und Kanten, seine Familienverhältnisse sind kompliziert, seine Beziehung vor dem Ende und in seinem Beruf ist er auch nicht gerade angesehen. Genug Material, um Vincent so richtig schön zum Leben zu erwecken. Und das gelingt so perfekt, dass er mir und wahrscheinlich jedem Leser sehr schnell ans Herz wächst. Er hat seinen eigenen Kopf, geht nicht immer den geraden Weg, muss Niederlagen einstecken und schafft es trotzdem, nicht unterzugehen. So schadet es auch nicht, dass dem Privatleben in dem Thriller relativ viel Raum gegeben wird, da es einfach zu ihm gehört und nicht vom Fall ablenkt.
Erwähnenswert ist neben der jungen Reporterin, die sich an seine Seite stellt, natürlich seine Mutter. Eine Ex-Terroristin, die ihre Zeit im Gefängnis abgesessen hat und nun als Künstlerin ihren Unterhalt verdient. Er konnte ihr nie verzeihen, dass er in jungen Jahren von ihr getrennt wurde und so ist sie mit ihren klaren Ansichten immer noch eine Herausforderung für Vincent, die er so schnell nicht meistern wird.
Hinzu kommt eine Vielzahl an Charakteren, die irgendwie mit Walter Castorp und seinen Umtrieben zu tun haben, eine sehr interessante Mischung aus Unterwelt und Politik, mit denen sich Vincent auseinandersetzen darf. Unterstützt wird er dabei von seiner Abteilung, die in ihm noch nicht wirklich den Chef sieht und teilweise ziemlich gegen ihn arbeitet.

Geschichte:
Horst Eckert hat sich eine ziemlich brisante Mischung der verschiedenen Politikskandale der letzten Zeit vorgenommen und in Gestalt von Walter Castorp vereint. Es geht brisant her in Düsseldorf kurz vor den Wahlen. Viele Interessen treffen aufeinander, etliche Personen sind involviert und so ergibt sich die Mischung für den exzellenten Politthriller, bei dem man nur mitfiebern kann. Spannend bis zum Schluss ist miträtseln angesagt und zumindest ich wurde völlig in die Irre geführt. Lesenswerte, aktuelle Unterhaltung, die fesselt und einen selbst am Ende so schnell nicht loslässt.

Fazit:
Schwarzlicht ist ein hervorragender Politthriller, der von seinem starken Hauptcharakter und den politischen Bezügen lebt. Ich kann ihn jedem empfehlen, der gerne realistische Thriller liest, die in Deutschland spielen. Sowohl männliche als auch weibliche Leser kommen auf ihre Kosten und so bleibt mir nur zu hoffen, dass der nächste Band nicht zu lange auf sich warten lässt, denn von so einem Autor und Hauptcharakter lese ich gerne mehr.

Kommentare

Horst Eckert kommentierte am 07. Oktober 2013 um 17:21

Vielen Dank, lieber Uwe!
Auch für den Eintrag in deinem Blog und bei Amazon ...
You made my day!
Herzliche Grüße
Horst