Rezension

Ermittlungen in Ostpreußen

Die Akte Vaterland - Volker Kutscher

Die Akte Vaterland
von Volker Kutscher

Bewertet mit 5 Sternen

 

Sommer 1932. Seit einem halben Jahr ermittelt Gereon Rath erfolglos in einer Mordserie. Doch nun kommt seine Geliebte Charly aus Paris zurück, weshalb er alles stehen und liegen lässt, um sie am Bahnhof abzuholen und ihr einen Heiratsantrag zu machen. Ausgerechnet jetzt wird im "Haus Vaterland", einem Vergnügungstempel, ein Schnapslieferant ermordet im Aufzug gefunden. Rath übernimmt lustlos diesen Fall, der o.g. Fall wird ihm entzogen. Schnell stellt sich heraus, dass es vergleichbare Morde gab, alle Opfer stammen aus dem gleichen Dorf in Ostpreußen und waren in eine Schwarzbrenneraffäre verwickelt, ohne dass man ihnen etwas nachweisen konnte.
Rath, dessen Kommission nun auch Charly angehört (keiner weiß von ihrer Verlobung, weshalb sie Versteck spielen müssen), reist nach Ostpreußen, um dort weitere Hintergründe zu ermitteln, dabei gerät er in Lebensgefahr.
Am Ende wird deutlich, dass alle Morde ihren Ursprung im Jahr 1920 hatten.
Spannend und historisch gut recherchiert wird diese Geschichte von Volker Kutscher dargeboten, der überschwängliche Nationalismus im Vorfeld der Machterlangung Hitlers ist überall greifbar.
Zu fragen ist allerdings, ob und wie es mit Gereon Rath weitergehen wird, da er sich mit der SA anlegt, dürfte er nach dem 30.1.1933 wohl kaum eine Zukunft als Kriminalbeamter haben.