Rezension

Ermüdend

Die Tudors. König und Dame - Elizabeth Massie

Die Tudors. König und Dame
von Elizabeth Massie

Bewertet mit 2 Sternen

Ich bin eine Liebhaberin der zu dem Buch passenden Fernsehserie „The Tudors“ und sehe sie immer noch sehr gerne. Aus diesem Grund hab ich mir vor einiger Zeit auch einen der dazu gehörenden Romane gekauft. Wer jetzt historisch gut recherchierte Unterhaltung sucht ist leider nicht direkt gut bedient, weil es doch einige Ungereimtheiten gibt. Denn wer sich nur in etwa mit dem Thema auskennt weiß, dass Henry VIII zur Zeit seiner Ehe mit Anne Boleyn nicht mehr der junge Mann war als der er in Serie und leider auch im Buch immer wieder dargstellt wird, denn zu diesem Zeitpunkt war er schließlich schon 20 Jahre mit seiner ersten Frau Katharina verheiratet.
Das sich diese kleinen historischen Ungereimtheiten durch den gesamten Roman ziehen liegt glaube ich direkt daran, dass er auf der Serie beruht und nicht andersherum. Insgesamt hat es sich, bis man sich daran gewöhnt hat, auch wie ein Drehbuch gelesen, denn jede Bewegung wurde teilweise bis ins kleinste beschrieben.
Sprich Massie hatte eine gewisse Liebe zu Details, welche mal gut und mal schlecht sein kann. Denn die Beschreibungen der Folterszenen hatten es wirklich so sehr in sich, dass ich das Buch zwischendurch an einer Stelle aus der Hand legen musste.  Die Beschreibungen von Kleidern, Orten und so weiter finde ich immer sehr ansprechend, weil man dann direkt ein Bild vor Augen hat.
Ansonsten lässt sich sagen, das sich das Buch flüssig und gut liest, was wohl am Schreibstil der Autorin liegt, aber die vielen Zeit- und Ortsprünge innerhalb der Kapitel haben mich immer wieder aus dem Lesefluss gerissen und extrem gestört. Vor allem wenn es sich nur um eine halbe Seite gehandelt hat auf welcher nicht einmal eine nennenswerte oder wichtige Handlung beschrieben wurde.
Für meine Verhältnisse und mein Empfinden gab es auch einfach zu viele Personen, welche alle auf die ein oder andere Art miteinander in Kontakt standen oder ein "Bündnis" hatten. Dadurch waren die meisten Charaktere für mich eher schwer zu durchschauen und ich habe länger gebraucht bis ich sie wirklich halbwegs auseinander halten konnte. 
Ein weiterer negativer Punkt ist, dass man das Gefühl nicht los wird, dass jemand einfach mit geschrieben hat während die Serie im TV lief.

Gesamtwertung:
 
Mir fehlt im gesamten einfach die Tiefe in der Geschichte, denn anders als bei anderen historischen Romanen gibt es kein drumherum indem die historische Geschichte eingeflochten ist. Man wird mit den reinen Fakten (ob diese immer so stimmen ist jetzt mal hingestellt) konfrontiert. Ich werde mir wohl keinen weiteren Roman der Reihe mehr zulegen und vielleicht doch einfach wieder die Serie schauen und vor allem andere historische Romane zu dieser und anderen Thematiken lesen. Das ist nun zwar keine Entpfehlung, aber ein Muss sind „Die Tudors – König und Dame“ wahrlich nicht.