Rezension

Ermüdend

Die blaue Stunde -

Die blaue Stunde
von Paula Hawkins

Bewertet mit 2.5 Sternen

Langatmige Umsetzung einer guten Idee. Ich hatte das Buch mehrmals zur Seite gelegt. Reicht bei Weitem nicht an „Girl on the Train“ heran.

Nachdem sich Paula Hawkins` Bestseller „Girl on the Train“ in mein Gedächtnis gebrannt hatte, musste ich „Die blaue Stunde“ natürlich unbedingt lesen. Leider war dieses Leseerlebnis für mich nicht mit dem erstgenannten Buch vergleichbar, sondern hinterließ bei mir eher den Eindruck eines stilvoll geschriebenen Romans, als den eines eindrucksvollen Thrillers.

Der Kurator James geht auf Spurensuche, was sich zwar spannend anhört, in der Umsetzung meines Erachtens allerdings ziemlich gescheitert ist. Vor allem die Kapitel aus James` Sicht empfand ich außerordentlich langatmig und legte das Buch daher immer wieder zur Seite. Letztlich hat mich die Story einfach nicht gepackt, trotz der vielen Lobeshymnen bekannter Autoren. Ich mochte allerdings die Atmosphäre und die Beschreibung der rauen Landschaft, was jedoch mit der Zeit für meinen Geschmack überhand nahm und mir ein Gefühl der Leere vermittelte. Einen Hauch von Spannung konnte ich in den Tagebucheinträgen der Künstlerin Vanessa Chapman wahrnehmen, doch im Hinblick auf das vorhersehbare Ende, war dieser Thriller für mich insgesamt ein überraschend laues Lüftchen im sonst üblichen energetisch dichten Thriller-Genre.

So empfand ich „Die blaue Stunde“ eher als stilvoll geschriebenen, etwas ermüdenden Kriminalroman, der mich als Idee fasziniert, in der Umsetzung aber enttäuscht hat. Hier hatte ich definitiv mehr erwartet. / 2,5 Sterne