Rezension

Ernest und seine dritte Ehefrau

Hemingway und ich - Paula Mclain

Hemingway und ich
von Paula McLain

Bewertet mit 4 Sternen

Ernest Hemingway war für mich ein Meister seines Fachs. Und daher ist es auch nachvollziehbar, dass er im Jahr 1954 den Literaturnobelpreis erhielt. Schreiben konnte er und ich schmunzel immer mal wieder, wenn er wegen seiner vier Ehefrauen kritisiert wird. Nein, das stört mich absolut nicht und ich bin der Meinung, dass nicht nur er verantwortlich für die Trennungen war. Fakt ist aber, dass er sehr gut schreiben konnte und sich nie scheute, an vorderer Front journalistisch tätig zu sein.

 

Dieses Hörbuch schildert die Sicht seiner dritten Ehefrau auf den Ausnahmeschriftsteller. Sie lernten sich in Spanien während des Bürgerkrieges kennen. Hemingway verließ wegen Martha seine zweite Ehefrau. Martha Gellhorn war jung und mutig. Sie stand an seiner Seite als es in Spanien heftige Kämpfe gab und er schätzte mutige Frauen. Martha und er hatten eine gute Zeit und auch seine drei Söhne profitierten davon.

 

Das Buch wird von Vera Teltz gelesen und das ist wahrlich ein Ohrenschmaus. Beim Hören des Buches war es zu keinem Zeitpunkt langweilig. Alleine durch das Auf und Ab des Timbres hielt sie die Spannung hoch. Auch wenn mir bereits vor dem Ende bewusst war, wie das Buch endet, ich hörte dennoch mit Gespanntheit zu. Sowohl Hemingway selbst als auch Martha Gellhorn waren dabei, als ihre Ehe zerbrach. Schuldzuweisungen entbehren daher jeder Grundlage.

 

Und das Hörbuch dreht sich keineswegs nur um die Beziehung der beiden. Für mich viel spannender waren die Berichte von der Front. Sei es beim Bürgerkrieg in Spanien oder den Machenschaften der Nazis. Paula McLain legte ihr Augenmerk zudem auf die Berichte über die Verfolgung der Juden und selbst beim D´Day war Martha Gellhorn vor Ort. Das Hörbuch ist also auch ein wertvoller Augenzeugenbericht bei der Darstellung von Erlebnissen, die den Zweiten Weltkrieg betreffen.