Rezension

Ernstes Thema gut verpackt

Schau mir in die Augen, Audrey
von Sophie Kinsella

Bewertet mit 5 Sternen

Nach einem schlimmen Erlebnis in der Schule leidet die 14-jährige Audrey unter psychischen Problemen. Sie hat bereits einen mehrwöchigen Klinikaufenthalt hinter sich und kann derzeit nicht zur Schule gehen. Es scheint ihr unmöglich, mit Menschen außerhalb ihrer Familie zu sprechen oder sie auch nur anzusehen, weshalb sie immer eine Sonnenbrille aufhat. Eines Tages bekommt Audrey von ihrer Psychologin Dr. Sarah die Aufgabe eine kleine Dokumentation über ihre Familie zu drehen und Interviews zu führen - auch mit Menschen, die nicht gemeinsam mit ihr in einem Haus leben. Linus, der Freund ihres Bruders, der immer häufiger zu Besuch kommt, scheint da ein guter Kandidat für zu sein.

Auch wenn es sich bei der Story in diesem Jugendbuch um ein sehr ernstes Thema handelt, hat die Autorin es dennoch geschafft es in eine lustige und leichte Geschichte zu packen und mit ihrem humorvollen Schreibstil genau den richtigen Ton getroffen.
Man merkt deutlich wie Audrey sich weiterentwickelt in der Zeit und was die Auslöser dafür sind. In erster Linie geht es zwar um ihre Gefühle, die anderen Familienmitglieder kommen aber trotzdem nicht zu kurz. So kommt es, dass sich die Familie und auch die Leser mit ganz normalen Teenagerproblemen rumschlagen und mit ihnen lachen und leiden.
Und plötzlich kämpft Audrey nicht mehr gegen ihre "Zerbrechlichkeit" und ihre Krankheit sondern mit ganz normalen Dingen, die jeder Teenager auf dem Weg zum Erwachsenwerden erlebt.

Die Charaktere haben mir alle sehr gut gefallen. Sie sind so herzlich und jeder für sich einzigartig. Ich musste so oft über Audreys Mutter lachen, sie ist einfach der Knaller. Linus hat mir auch supergut gefallen.

Die Idee mit dem Video fand ich auch sehr schön und interessant. Die Aufnahmesequenzen haben das Buch zusätzlich nochmal aufgelockert.

Das Cover ist schön gestaltet und passt gut zum Inhalt des Buches. Auch die Kapitelanfänge und die einzelnen Abschnitte sind mit schönen Zeichnungen versehen, was mir persölich immer sehr gut gefällt.

Gerne hätte ich noch ein wenig mehr von Audrey und ihrer Familie gelesen.