Rezension

Ernsthafte, alberne und widersprüchliche Tricks für vielerlei Notfälle!

Das Worst-Case-Szenario-Survival-Handbuch - Joshua Piven, David Borgenicht

Das Worst-Case-Szenario-Survival-Handbuch
von Joshua Piven David Borgenicht

Bewertet mit 3.5 Sternen

Gefahr! Sie lauert um jede Ecke. Treibsand. Haie. Cyber-Mobber. Super-Viren. Vom Ringen mit Alligatoren über das Ausweichen von Drohnen bis hin zu wie man ein außer Kontrolle geratenes selbstfahrendes Auto überlistet, das »Worst-Case-Szenario-Handbuch« hilft mit fachmännischen, illustrierten, Schritt-für-Schritt Anweisungen in Situationen, in denen das Leben eine unvorhergesehene Wendung zum Schlimmsten nimmt.

Bewertung:
Das Cover sagt mir nicht zu, obwohl es in dem passenden Farbcode gedruckt ist. Allein der Titel hat meine Aufmerksamkeit erregt, sodass ich das Buch dringend lesen wollte. das Buch hat zu Beginn eine Warnung bezüglich der Tricks, da einige sehr lebensgefährlich sein können. Dann folgt ein Vorwort und eine Einleitung der Autoren. Unterteilt sind die Kapitel in folgende Bereiche:

Gefahren und Auswege
Zähne und Krallen
Die beste Verteidigung
Im freien Fall
Technische Probleme
Notfälle
Abenteurer des Überlebens

Die jeweiligen Tipps gehen Bereichsübergreifend rüber, da sich bei den meisten Gefahren sich nicht einteilen lässt, ob es z.B. zu "Die beste Verteidigung" oder "Gefahren und Auswege" einordnen lässt. daher war die Einteilung für mich nicht ganz stimmig getrennt.

Es gibt sehr hilfreiche Überlebenstricks wie Wasserreinigung, wie Erfrierungen behandelt werden sollten oder wie man aus einem sinkenden Auto entkommt. Aber hier gibt es auch unsinnige Tipps wie "Wie man ein Auto rammt" oder "Wie man vom Dach eines fahrenden Zuges ins Innere gelangt", um nur zwei Beispiele zu nennen. Was soll der Blödsinn? Das sind doch keine Überlebenstricks, keine ernsthaften, sondern Showgemachte Dämlichkeiten. Und dann gibt es noch sehr hilfreiche Tricks, die aber so intensiv und lang erklärt werden, dass es wiederum unsinnig ist, da in der bestehenden Notfallsituation gar keine Zeit zum Lesen ist, wie z.B. "Wie man ein Flugzeug landet". Dieser an sich hilfreicher Tipp muss vorher schon auswendig gelernt werden, ansonsten ist man tot, ehe man überhaupt anfängt zu lesen.

Neben diesen drei Varianten gibt es noch eine Vierte, die sich in ihrer Erläuterung widerspricht, z.B. "Wie man einen Tornado überlebt. Bei einem Tornado soll man sich auf den Boden in eine Grube legen, wenn es kein Schutzgebäude weit und breit gibt. Das habe ich schon in der Grundschule gelernt. Hier wird aber weiter berichtet, wenn man ein Auto hat, soll man sich auf keinen Fall in eine Grube legen, sondern im Auto bleiben. Versteht sonst noch jemand den Sinn der beiden Aussagen? Entweder es ist ratsam, sich in eine Grube zu legen oder nicht. Beides geht nicht!

Zum Ende des Buches hin gibt es noch die Quellenangaben und Experten sowie die Autoreninfos. Jeder Bereich enthält zwei Deckblätter, die in dem roten Farbcode gefärbt sind, sowie eine passende Illustration zum Bereich. Hin und wieder tauchen zu einigen Tipps und Tricks erläuternde Illustrationen auf, die bei dem ein oder anderen auch sehr wichtig sind. Die Texte sind nämlich nicht immer so zu verstehen, wie sie gemeint sind.

Fazit:
Insgesamt schon ein lesenswertes Büchlein, bei dem der eine oder andere Trick nicht nur hilfreich, sondern auch lebensrettend sein kann. Leider ist auch einiges an Unsinn dabei, sowie widersprüchliche Hinweise, die einen verunsichern. Ein Gefühlszustand, der tödlich sein kann, im Angesicht eines Notfalls. Daher vergebe ich 3,5 Sterne für diesen Ratgeber.

Ich bedanke mich beim netgalley-Team, wie auch beim arsEdition-Verlag für dieses bereitgestellte Leseexemplar!