Rezension

Ernsthafter und glaubwürdiger zweiter Teil

Rebel Heart - Vi Keeland, Penelope Ward

Rebel Heart
von VI Keeland Penelope Ward

Bewertet mit 4 Sternen

Nach „Rebel Soul“ mit dem fiesen Cliffhanger am Ende kann man nun endlich die Story um Gia und Rush zu Ende lesen. Nachdem Gia auf einer Party Rushs Bruder als biologischen Vater ihres ungeborenen Kindes erkannt hat, hadert sie mit sich, wie sie das ihrem Freund beibringen soll.

 

Leider lässt sie dafür zu viel Zeit verstreichen und so erfährt Rush die Nachricht von seinem verhassten Halbbruder, der sich natürlich freut, dass er ihm eins auswischen kann. Rush ist verzweifelt und unsicher, ob er unter diesen Umständen die Beziehung fortsetzen kann und flüchtet zu seiner Kindheitsfreundin. Gia ihrerseits will um Rush kämpfen. Selbst wenn das bedeutet, dass sie ihn loslassen und gehen lassen muss.

 

Dominierten im ersten Teil der Geschichte noch Humor und Leichtigkeit, so überwiegen hier Ernst und Tiefgründigkeit. Und das hat dem Ganzen durchaus gut getan. Aus einer 08/15-Romanze wurde eine problematische Verbindung, die ihren Protagonisten viel abverlangte. Vor allem Rush musste oft in sich gehen, seine Liebe zu Gia hinterfragen und sich einer Verantwortung stellen, die eigentlich nicht seine war. Die zentrale Frage, ob Liebe über Hass siegen kann, ist hier nicht leichtfertig sondern mit der gebührenden Relevanz behandelt worden.

 

Besonders Rush hat in diesem Buch eine beeindruckende Entwicklung absolviert und ist im Gegensatz zu Gia der herausragende Charakter. Er macht sich seine Entscheidungen wirklich nicht leicht, auch wenn er ab und zu einen Anstoss von seinen Freunden benötigt, um klarer zu sehen.

 

Zum Glück für uns Leserinnen dauert die Trennungsphase nicht allzu lange, denn auch in diesem Band ist die Chemie zwischen beiden immer noch greifbar. Logischerweise kann hier diesmal die Erotik nicht ganz soviel Raum einnehmen, aber das habe ich auch nicht vermisst.

 

Ein wenig übertrieben und nicht unbedingt glaubhaft fand ich einen Teil gegen Ende, der einfach zu versöhnlich und friedlich war, um zu Rushs komplizierten Familienverhältnissen zu passen. Es schien, als wollten die Autorinnen unbedingt allen Darstellern zu einem glücklichen Ende verhelfen. Aber aus meiner Sicht muss man nicht immer alle Schwierigkeiten aus dem Weg räumen oder zerrüttete Familien vereinen, um ein Buch dennoch zu einem Happyend zu bringen.

 

Trotz dieser ganz kleinen Abstriche haben Vi Keeland und Penelope Ward als Autorinnen gezeigt, dass sie mehr können als seichte Liebesromane. War ich in der letzten Zeit doch das ein oder andere Mal ein wenig enttäuscht von ihren gemeinsamen Büchern, so haben sie bei mir mit „Rebel Heart“ wieder punkten können.