Rezension

"@E.R.O.S." von Greg Iles

At E.R.O.S - Greg Iles

@ E.R.O.S
von Greg Iles

Bewertet mit 1 Sternen

MEINE MEINUNG
Wer mich kennt, weiß: ich breche so gut wie niemals ein Buch ab. Schon allein aus dem einfachen Grund, weil ich nie die Hoffnung aufgebe, dass mich eine Geschichte vielleicht doch noch packt. Meistens aber vergebene Liebesmüh. Ein Bookaholic weiß, dass eine Geschichte selten noch die Kurve kriegt, wenn schon das erste Drittel nix ist.
Nachdem ich vor kurzem von Greg Iles Leises Gift gelesen hatte und auch da nur mäßig begeistert war, hatte ich trotzdem noch große Hoffnungen in @E.R.O.S.
Schon seit Ewigkeiten stand das Buch auf meiner Wunschliste, da es mir immer wieder begegnete und alle anderen scheinbar unglaublich begeistert waren. Und die Geschichte dahinter ist auch gar nicht übel. Ein Killer, der sich seine Opfer aus dem Internet raussucht, oder spezieller: aus einem Chatroom, der sich ausschließlich nur mit Sex, sexuellen Phantasien und dergleichen beschäftigt. Dabei handelt es sich aber nicht um irgendeine 08-15-Website, auf der sich Hinz und Kunz rumtreiben kann, sondern eher um einen exklusiven Club, denn die Mitgliedschaft kostet monatlich ein kleines Vermögen und neben Bankern, Anwälten und Ärzten tummeln sich dort auch Prominente und Politiker.

Eigentlich ging das Buch noch ganz vielversprechend mit einem guten Tempo los. Der Protagonist Harper gerät ins Kreuzfeuer der Ermittlungen, weil er gemeinsam mit einem Kollegen die Website Eros verwaltet und dabei schon vor längerem immer wieder das Verschwinden einiger Frauen beobachtet hat. Doch schon nach kurzem schläft die Story völlig ein. Es geht immer wieder um Harpers Privatleben während die eigentliche Handlung so gar keine Spannung mehr aufbaut.
Nach 243 Seiten habe ich es wirklich nicht mehr ertragen und hab das Buch endgültig zugeschlagen. Der Spannungsbogen ist ins Bodenlos gestürzt. Die Charaktere sind mir auf den Nerv gegangen und selbst die Passagen, die sich mit dem Killer beschäftigt haben, haben mich nur noch gelangweilt. 

FAZIT
Selten habe ich mich bei einem Buch dermaßen zwingen müssen, weiterzulesen. Nach einem Drittel wollte ich mich nicht mal mehr zwingen und habe es weggelegt. Die Geschichte dümpelt so vor sich hin, die Charaktere blieben farblos und auch Greg Iles Schreibstil war jetzt nichts Besonderes. Für mich war @E.R.O.S. definitv das letzte Buch des Autors.