Rezension

Erreicht nicht ganz die Qualität des zweiten Bandes

Tulpen und Traumprinzen - Verliebt in Serie - Sonja Kaiblinger

Tulpen und Traumprinzen - Verliebt in Serie
von Sonja Kaiblinger

Mit "Tulpen und Traumprinzen" liegt nun der Abschlussband der "Verliebt in Serie"-Trilogie der Autorin Sonja Kaiblinger vor. Ganz im Stil der beiden Vorgänger schließt die Geschichte wieder direkt an den vorangegangenen Cliffhanger aus dem zweiten Band an. Bei dieser Buchreihe ist die Kenntnis der Vorgänger zwingend notwendig.
Im ersten Band erklärte die Autorin vor Beginn der Geschichte die Bedeutung des Begriffs Seifenoper, im zweiten Band ging sie auf die Bedeutung des Begriffs Cliffhanger ein. Hier erfährt der Leser nun, worum es sich bei einem Happy End handelt, dem die Protagonistin Abby heiß entgegenfiebert, um endlich aus der Serie "Ashworth Park" entkommen und ihr normales Leben in New York fortsetzen zu können.
Die Erinnerung an den zweiten Band "Lilien und Luftschlösser" frischt die Autorin kurz durch einen zweiseitigen Rückblick auf, danach geht es nahtlos mit den aktuellen Geschehnissen in New York und Ashworth Park weiter.
Neben dem Daily Soap Leben in Ashworth Park spielen in diesem Buch das Entstehen der Fernsehserie und die Beweggründe des Drehbuchautors diese Serie ins Leben zu rufen eine größere Rolle als in den Vorgeschichten. Damit bringt Sonja Kaiblinger nochmals frischen Wind und weitere Facetten in die Serie hinein, da die Figuren mit ihrem Verhalten zwar durchaus noch erstaunen können, aber keine derart überraschenden Wendungen innerhalb der Geschichte erzeugt werden wie im zweiten Teil der Reihe, der rückblickend mein liebster war. Einige Drehungen und Kniffe waren mit dem starken zweiten Band wohl einfach ausgereizt. So wirkt die Erzählung der eigentlichen Soap im abschließenden Band auf mich nicht mehr so stark. Umso erfreulicher, dass sich die Autorin nun auf die Auflösung des Rätsels dieser Parallelwelt konzentrieren muss und der Fokus damit auf einer Figur liegt, die in den ersten beiden Bänden nur passiv eine Rolle spielte.
Der Showdown dieser Geschichte ist ziemlich abgedreht und stellenweise "too much", man muss schon auf Slapstick stehen, um den Humor voll genießen zu können, hier wäre weniger manchmal mehr gewesen. Natürlich erwartet die Figuren am Schluss des heiß ersehnte Happy End - damit wird man wohl kaum gespoilert, sonst hätte es ja noch einen vierten Band geben müssen ;) Das Ende tröstet über den slapstickartigen Humor in den vorangegangenen Kapiteln hinweg. Sehr gut gefallen mir die letzten Seiten, auf denen alle wichtigen Figuren aufgeführt sind mit ihrer gegenwärtigen Situation, die sie in Ashworth Park oder New York leben. Der Humor der "Verliebt in Serie"-Reihe kommt besonders gut zum Greifen, wenn man als Leser ein Faible für Serien im Seifenoperformat besitzt, da einige Witze speziell auf das Hintergrundwissen abzielen, die nur Zuschauer solcher Formate besitzen.

"Tulpen und Traumprinzen" ist ein runder Abschluss der "Verliebt in Serie"-Trilogie, der meiner Meinung nach nur darunter zu leiden hatte, dass einige Höhepunkte bereits im zweiten Band der Serie stattfanden und er damit nicht ganz so innovativ und überraschend vom Inhalt her sein konnte. Für Fans der Serie ist der Abschluss trotzdem ein absolutes Must Read.

Reihen-Info:
Verliebt in Serie Folge 1: Rosen und Seifenblasen
Verliebt in Serie Folge 2: Lilien und Luftschlösser
Verliebt in Serie Folge 3: Tulpen und Traumprinzen