Rezension

Erschreckend

Die Zelle - Jonas Winner

Die Zelle
von Jonas Winner

Bewertet mit 4 Sternen

Der 11jährige Sammy zieht mit seiner Familie und dem Au Pair Hannah nach Berlin-Grunewald in eine alte Villa. Um sich zu beschäftigen, geht er auf Entdeckungstour in seiner neuen Umgebung. Im Garten der Villa ist ein Luftschutzbunker, der Sammy anzieht. Dort unten entdeckt er etwas, das ihn erschreckt. Durch ein Schlitz kann er in eine mit Gummiplanen ausgekleidete Zelle sehen, in der ein total verängstigtes asiatisches Mädchen gefangen ist. Doch als er am nächsten Tag wieder nachsehen will, ist alles verschwunden. Nichts weist mehr darauf hin, was er zuvor entdeckt hat.

Es dauert eine Weile bis Sammy seine Gedanken und Ängste nicht mehr für sich behalten kann, doch was da durch sein Reden losgetreten wird, ist erschreckend.

Sammy berichtet nach etwa zwanzig Jahren darüber, was geschehen ist. So lernen wir die Geschichte aus der Sicht des damals 11jähren kennen. Vieles, was da geschehen ist, kann er als Kind nicht wirklich zuordnen und daher ist er überfordert. Seine Gedankengänge sind sehr unterschiedlich, manches Mal sehr kindlich und dann hat man wieder den Eindruck, dass er sich recht „erwachsen“ verhält. Zwischendurch gibt es immer mal wieder Schilderungen aus der Sicht des Täters.

Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen. Es dauert ein wenig, bis wirklich Spannung aufkommt. Doch dann will man wissen, wer der Täter ist und kann daher nicht aufhören zu lesen. Immer wieder glaubt man, dass man dem Täter auf der Spur ist, doch dann gibt es Wendungen, die einen alle Schlüsse über den Haufen werfen lassen.

Streckenweise ist es äußerst beklemmend, was sich dort in der scheinbar normalen Familie abspielt. Aber das Ende ist nur noch erschreckend.

Ein spannender Thriller.