Rezension

Erschreckend!

Ein Teil von ihr
von Karin Slaughter

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Teil von ihr - der neue Thriller von Karin Slaughter - hat mir sehr gut gefallen.

Das Cover ist auffällig in petrol, durchzogen von grauen Flecken. In gelben Großbuchstaben steht der Name der Autorin fett gedruckt zuoberst und nimmt zirka ein Drittel des Covers ein.
Darunter findet man den Titel des Buches in weißer und nicht ganz so auffälliger Schrift.
Darunter steht etwas kleiner in silber das Genre.
Etwa die Hälfte des Covers nimmt das Bild einer Frau ein, dessen Gesicht unkenntlich gemacht wurde. Das Bild ziert ein großer Schmetterling in Blautönen in der oberen rechten Ecke.

Insgesamt gefällt mir das Cover gut und es wäre mir im Buchhandel sicher aufgefallen, allein deswegen, weil ich ein Fan von Karin Slaughter bin.
Was mir jedoch nicht ganz so gut gefällt, ist die gelbe Schrift.

Die Protagonisten dieses Buches sind Laura Oliver und ihre Tochter Andrea.
Die Geschichte beginnt am 20. August 2018, also in der nahen Zukunft.
Laura nimmt einem jungen Mann das Leben, um sich und ihre Tochter vor einer grausamen Schießerei zu schützen.
Andrea sieht eine völlig andere Seite an ihrer Mutter und ist auf der Suche nach Antworten, jedoch zwingt ihre Mutter sie zu einer Flucht, die bei Andrea nur noch mehr Fragen aufwirft.

Es gibt immer wieder Sequenzen zu einer Zeit, die 32 Jahre zurück liegt, was zunächst die Geschichte rästelhaft macht.
Der Leser ahnt, dass die Gegenwart einen Bezug zur Vergangenheit haben muss, jedoch ist nicht von Anfang an klar, wie die Zusammenhänge sind.
Am Ende fügt sich jedoch alles zu einem vollständigen Bild zusammen.

Die Geschichte fing im ersten Kapitel spannend an und hat auch bis zum Ende nichts von ihrer Spannung eingebüßt.

Was mir sehr gut gefallen hat, war die Entwicklung von einer unsicheren und unselbständigen Andrea, die im Laufe der Flucht und mit dem Aufdecken der Geheimnisse um ihre Mutter zu einer selbständigeren und auch selbstsichereren jungen Frau geworden ist.

Etwas utopisch erschienen mir jedoch die präzisen Vorbereitungen zu einer möglichen Flucht, die Laura 32 Jahre zuvor getroffen hat.

Erschreckend fand ich, welche Macht Nick auf "seine Soldaten" ausüben konnte und so seine negativen Energien verbreiten und so viel leid ausrichten konnte. Und noch erschreckender war, dass er auf Laura nach 32 Jahren immer noch so einen großen Einfluss hatte.

Was mir persönlich nicht so gut gefällt, sind die langen Kapitel. Aber das hat der Handlung nicht geschadet.

Es ist nicht mein Lieblingsbuch von Karin Slaughter, aber ein absolut lesenswerter Thriller und auch mal eine ganz andere Richtung als ihre bisherigen Bücher.