Rezension

Erschreckend, aber wahr

Die Elemente des Todes - Claus Cornelius Fischer, Axel Petermann

Die Elemente des Todes
von Claus Cornelius Fischer Axel Petermann

Die schreckliche Wahrheit ...

✿ Kurz zur Geschichte ✿
Tod durch Erwürgen, Tod durch eine Kugel in den Nacken, Tod unter einer Hebebühne: Hauptkommissar Kiefer Larsen ahnt, wer für die Serie von außergewöhnlich brutalen Morden zwischen 1994 und 1996 in Norddeutschland verantwortlich ist. Doch nach welchem Muster gehen die Täter vor und warum? 
Zwar gibt es Hinweise auf die Verdächtigen, doch keine der Spuren ist eindeutig, kein Beweis stichhaltig. Larsen bleibt nur eines: tief in die Seelen zweier eiskalter, absolut gewissenloser Mörder einzudringen. 
Als er erkennt, dass sie einen vierten Mord planen, versteht Larsen die sadistischen Fantasien der Mörder. Nun beginnt ein atemloser Wettlauf mit der Zeit.
(Quelle: Seite des Verlags Knaur)
✿ Meine Meinung ✿
Ein True-Crime-Thriller, der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Ich bin schockiert, vor allem weil man sich nicht einreden kann, ach das ist ja alles nur ausgedacht. Nein, es ist die Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Axel Petermann und Claus Cornelius Fischer haben einen widerlichen und brutalen echten Fall in eine Romanform verpackt und mich, die wirklich schon etliche extreme Thriller und Horrorbücher gelesen hat, wirklich geschockt. Schonungslos und erbarmungslos wird beschrieben, wie die Opfer getötet wurden. Vor allem die Tötung von Nicole hat mich tief berührt. Nicole ist eigentlich eine arme junge Frau, die als Nutte arbeitet, die ihre kleine Tochter Mellie körperlich und seelisch vernachlässigt hat und die den Männern, allen voran Daniel Becker, hilflos ausgeliefert ist. Er manipuliert sie bis zur Abhängigkeit. Becker hat in seinem Leben einige berufliche Niederlagen einstecken müssen, doch er wahrt den Anschein eines perfekten Privatlebens, genauso macht es auch Moritz Vogel. Doch beide Männer haben zwei Gesichter. Liebevolle Väter und Ehemänner vs. Mörder und Sadisten. Sie gehören eigentlich nicht zur Randgruppe der Gesellschaft, aber sie üben Macht, Manipulation und die Freude am Töten aus. Sehr belastend empfand ich beim Lesen, das die arme Nicole sich auf ein tolles Wochenende mit Daniel Becker gefreut hat. Ein kurzer Ausflug aus ihrem tristen und trostlosen Alltag als Prostituierte. Sie erfreut sich an den kleinen Dingen des Lebens, an der Natur und an dem Gedanken das Daniel sie vielleicht wirklich liebt. Doch im anderen Erzählstrang erlebt man gleichzeitig hautnah mit, wie Daniel ihren Tod plant. Wie er sich akribisch darauf vorbereitet und sie im glücklichen Glauben lässt, das sich ihr Leben doch noch zum Besseren wenden könnte. Diese perfide und widerliche Abgebrühtheit hat mich wütend und gleichzeitig traurig gemacht. Zum Ende hin hat mir sehr gut gefallen wie Kriminalhauptkommissar Kiefer Larsen an den Tatort zurückgekehrt ist und versucht sich in die Gedanken des Täters einzuschleusen. Er versetzte sich vor Ort, durch die detaillierten Aussagen von Becker und Vogel in die Szenerie des tödlichen Abends. Hier spürt man sehr genau, das dieser Abschnitt nur von Herrn Petermann so exakt beschrieben worden sein kann. 
Kleiner Minuspunkt von meiner Seite war der etwas verwirrende Beginn des Buches. Hier sind mir zu viele Personen auf einmal erschienen und an die vielen Zeitenwechsel musste ich mich auch erst einmal gewöhnen, aber dann konnte ich kaum noch aufhören zu lesen. 
✿ Fazit ✿
Unvorstellbar was ein Mensch einem Anderen antun kann. Nichts für LeserInnen mit schwachen Nerven und Magen.