Rezension

Erschreckend aktuell und leider auch nicht ganz unrealistisch

Cleanland - Martin Schäuble

Cleanland
von Martin Schäuble

Bewertet mit 4 Sternen

Auch wenn das Buch in meinen Augen einiges an Potenzial verschenkt hat, so ist es trotzdem sehr lesenswert

Schilo lebt mit ihrer Mutter in Cleanland, dort folgt alles dem Gesetz der absoluten Reinheit. Krankheiten haben hier keine Chance, denn dafür gibt es bestimmte Regeln. Für Schilo kein Problem, bis der Bruder ihrer Schwester sich nicht mehr an die Regeln halten will und sie sich in Toko verliebt, denn die Anzahl der erlaubten Kontakte ist beschränkt.

Gerade zum jetzigen Zeitpunkt ist das Thema Pandemie ja sehr aktuell und so fand ich es ganz spannend, diese Dystopie zu lesen. Der Anfang hat mich gleich gefangen genommen. Schilo ist ein junges Mädchen, dass in einem Land lebt in dem die Gesetze der absoluten Reinheit gelten. Man erfährt nur, dass die Geschichte nach der großen Pandemie spielt. In der ersten Hälfte des Buches erfährt man viel über den Alltag von Schilo und wie sich das Leben im Land der Reinheit gestaltet, ein interessantes Gedankenspiel.

Erschreckend aktuell und leider auch nicht ganz unrealistisch, allerdings fehlt mir auch ein wenig der Blick auf die andere Seite, denn die gibt es auch hier im Buch. Der Anfang war unwahrscheinlich stark und fesselnd, leider verliert das Buch dann ein wenig an Tiefe. Gerade zum Schluß hin überschlagen sich die Ereignisse zu sehr und dann kommt das Ende recht schlagartig, dass fand ich dann doch etwas schade, denn so lässt die Geschichte den Leser mit vielen offenen Fragen zurück. Ich würde mir hier fast einen zweiten Teil wünschen, denn ich mochte die Figuren und sie sind noch sehr ausbaufähig, aber auch so kann das Buch stehen bleiben und es bietet reichlich Platz zum Nachdenken, Austausch und für Diskussionen.

Von mir gibt es 4 Sterne, auch wenn das Buch in meinen Augen einiges an Potenzial verschenkt hat, so ist es trotzdem sehr lesenswert.