Rezension

Erschreckend real ...

Zerschunden - Michael Tsokos, Andreas Gößling

Zerschunden
von Michael Tsokos Andreas Gößling

Bewertet mit 5 Sternen

~~Entgegen der Reihenfolge der Buchreihe handelt es sich bei "Zerschunden" ja eigentlich um den zweiten Teil der Reihe, die Ereignisse in "Zersetzt" sind davor angesiedelt und dieses Buch wurde auch bereits verfilmt.
Rechtsmediziner Fred Abel habe ich schon im letzten Band ins Leserherz geschlossen. Er ist ein emotionaler Mensch, der immer das Richtige tun will und der sich von seinem Bauchgefühl leiten lässt. Oft überschreitet er dabei Grenzen und lehnt sich ellenweit aus dem Fenster, aber wenn er erst einmal einer Sache auf der Spur ist, kann er nicht anders.
In "Zerschunden" wird es sogar recht persönlich für ihn, da ein alter Kamerad von ihm unter Mordverdacht steht. Der Mann wird inhaftiert und kann deshalb nicht zu seiner leider im Sterben liegenden todkranken Tochter.
Fred setzt alle Hebel in Bewegung, um den Wettlauf gegen die Zeit zu gewinnen.

Eindrucksvoll und mit den nötigen Details, aber ohne Wiederholungen und zu ausschweifenden Erklärungen, dürfen wir wieder miterleben, wie tief menschliche Abgründe tatsächlich sind. Die Fälle basieren ja immer auf wahren Verbrechen, was das Lesen noch fesselnder macht. Ich mag den Schreibstil und die Charaktere sowieso. Ich freue mich jetzt auf den dritten Band "Zerbrochen", den ich gleich im Anschluss lesen werde.

Für Leser, die auch blutige Szenen vertragen können, eine absolute Leseempfehlung. Wer bisher nur die Verfilmung kennt, dem sei gesagt, dass diese eine extrem weichgespülte Version der Vorlage war. Euch erwartet in den Büchern erst das wahre Grauen.