Rezension

Erschreckend realistisch und brandaktuell

Final Control -

Final Control
von Veit Etzold

Bewertet mit 4 Sternen

Der Polit-Thriller "Final Control" ist das neueste Werk des deutschen Autors Prof. Dr. Veit Etzold.

Das Cover und der Titel sind auch bei diesem Buch wieder vollstens gelungen. Im Fokus steht hier eine Kamera, die einen bedeutenden Part in der Geschichte spielt. Die Fahne Chinas finden wir hier farblich im Titel untermalt, auch dies hat eine besondere Bedeutung für die Geschichte.

Ein Europa kurz vorm zerbrechen, ein drohender Bürgerkrieg, wäre nur eine der drohenden Folgen. Der Plan, eine totale Überwachung. Kann Tom, der Start-up Unternehmer, den milliardenschweren Investor Dairon Arakis noch rechtzeitig aufhalten oder ist die Welt, wie wir sie kennen, seinem Ende geweiht.

Der Schreibstil hat mir auch in diesem Buch wieder sehr gut gefallen und es hat Spaß gemacht das Buch zu lesen. Einziger Makel sind hier, die vielen fachspezifischen Begriffe, die verwendet wurden. Diese waren zum Teil nicht sehr Lesefluss fördernd.

Insgesamt besteht der Thriller aus 3 Büchern, die wiederum in unzählige Kapitel unterteilt sind. Die unterschiedlichen Handlungsstränge spielen in verschiedenen Schauplätzen und so bekommen wir es auch mit dem ein oder anderen Charakter zu tun. Die einzelnen Handlungsstränge gehören indirekt zusammen und ergeben ein großes Ganzes.

Ich fand die ganze Geschichte sehr interessant und man hat gemerkt das hier sehr viel Fachwissen und eine gute und sicherlich auch sehr aufwendige Recherche eingeflossen ist. Nach dem Lesen sind mir auf jeden Fall so einige Dinge deutlicher geworden, die einem im ersten Moment vielleicht gar nicht so bewusst sind.

Mit Spannung tue ich mich hier schwer. Langweilig fand ich es aber in keinster Weise aber den typischen Spannungsbogen kann ich hier nicht erkennen. Die letzten ca. 150 Seiten haben aber noch mal an Fahrt aufgenommen. Auch das Ende war noch mal mit einer kleinen Überraschung gespickt. Für viele mag das alles nach reiner Fiktion klingen aber an dem Ganzen ist leider viel Wahrheit dran. Ich konnte sehr viele Bezüge zum reellen Geschehen herstellen.

Protagonisten gab es hier eine Vielzahl, deshalb finden wir eine Auflistung, aller mitwirkenden Protagonisten, zu Ende des Buches. Tom würde ich schon ein wenig als naiv bezeichnen. Meiner Meinung nach hätte ihm klar sein müssen, welche wirklichen Absichten Dairon Arakis hat und was er mit der ganzen Sache bezwecken will. Man kann buchstäblich sagen, dass er am Ende noch mal genau im richtigen Moment, den Absprung geschafft hat. An Dairon Arakis kann man sehen, welchen Einfluss Menschen mit viel Geld und weitreichenden Kontakten haben können. Man sagt nicht um sonst "Geld regiert die Welt". Die Geschichte zeigt zu dem wie schnell und mit welchen Mitteln sich der Mensch manipulieren/ beeinflussen lässt.

Fazit: Im Großen und Ganzen wieder sehr gelungen. Für mich hätte es aber gerne mehr Thriller und weniger Handlungsschauplätze und Protagonisten sein dürfen.