Rezension

Erschreckend tiefschürfend.

Raum - Emma Donoghue

Raum
von Emma Donoghue

Bewertet mit 4 Sternen

„Raum“ war für mich ein schwieriges Buch. Ohne den Klappentext hätte ich wohl fix abgebrochen, denn die ersten Seiten sind gewöhnungsbedürftig. Im Nachhinein denke ich aber, dass diese „Eingewöhnung“ wichtig war, auch wenn es erst einmal abschreckend ist.

 

Erschreckend wiederum war die Geschichte selbst, und doch kam ich nicht von ihr los. Eigentlich komme ich es noch immer nicht. Denn auch wenn der Schreibstil teilweise anstrengend ist, ist die Erzählperspektive des kleinen Jack haftend. Ich empfand mit, obwohl ich mich nach Distanz gesehnt habe. Und kaum bekommt man selbst einen kleinen Anfall von diesem ewigen Teufelskreis, den Jack und seine Mutter so gut es geht zu bewältigen versuchen, kommt Spannung in den Trott und man wird einer noch größeren Tragödie ausgesetzt.

 

Für mich war der zweite Teil der Geschichte schon fast ein wenig intensiver, denn so sehr man sich ein Happy end für die Protagonisten gewünscht hat, so glaubwürdig wirkte der Werdegang der beiden, der mich innerlich zerrissen zurück ließ.

 

Mit „Raum“ ist Emma Donoghue ein echtes Meisterstück gelungen, dass nichts für schwache Nerven ist. Dieses Buch ist der Realität entnommen und genau das ist es was man spürt und vor dem ich mich am liebsten verkrochen hätte. So wird mir die Geschichte noch lange im Gedächtnis bleiben, auch wenn ich sie kein weiteres Mal lesen werde, da mich die Intensität des Buches während des Lesens im Klammergriff fast erdrückte.

 

Das Cover finde ich übrigens wirklich gelungen. Es ist spiegelt das Buch auf verstörend friedliche Art wieder und lässt Platz für eigene Gedanken.

 

„Raum“ bekommt von mir 4/5 Sterne, da ich das hinein lesen als anstrengend empfunden habe und ohne perfide Neugier wohl auch abgebrochen hätte.