Rezension

Erschreckend und doch auch realitätsnah

ZERO - Sie wissen, was du tust - Marc Elsberg

ZERO - Sie wissen, was du tust
von Marc Elsberg

Inhalt

Nach dem Tod eines Freundes ihrer Tochter Vi, wird die Journalistin Cynthia Bonsant auf die Internetplattform Freemee aufmerksam. Diese verspricht den angemeldeten Nutzern ein besseres Leben und bietet dafür Apps an, die als Ratgeber dienen. Die Wirkung, die Freemee auf seine User hat, kann Cynthia an ihrer Tochter am besten erkennen. War sie vor der Nutzung Goth ist sie nun eine gute Schülerin und hat sich auch in anderen Bereichen zum Positiven verändert. Aber es gibt auch Kritiker und unter ihnen gibt es einen, der die größte Stimme unter den Online-Aktivisten der Welt ist: ZERO. Cynthia fängt an genauer zu recherchieren und wird dabei selbst zur Gejagten.

Meine Meinung

Anfänglich hatte ich meine Schwierigkeiten in die Geschichte zu finden, die mit jede Menge technischer Begrifflichkeiten aufwartet. Auch die Vielzahl an Protagonisten und Handlungssträngen macht es nicht leichter. Denn es gibt nicht nur die Redaktion des Daily, sondern auch noch die Freemee- und Regierungs/FBI-Mitarbeiter, die es zu unterscheiden gilt. Hat man sich aber erst mal eingelesen, dann kann man das Buch kaum mehr aus der Hand legen, weil es ungemein spannend ist.

Doch die Spannung alleine macht dieses Buch nicht zu dem, was mich letztlich am meisten beeindruckt hat. Es ist vielmehr die Tatsache, dass es mir vor Augen geführt hat, wie gläsern der Mensch heutzutage ist und wie leicht man der Manipulation durch Medien/Internet usw. erliegt. Diese Vorstellung finde ich mehr als erschreckend. Vor allem, weil der Autor hier keinen reinen Science Fiction-Roman geschrieben hat, sondern viele der technischen Spielereien, die er in seinem Buch beschreibt, heutzutage schon genutzt werden bzw. demnächst auf den Markt kommen werden. Denn erst kürzlich habe ich von "Google Glass" gelesen, der Datenbrille, die in dem Buch immer wieder Erwähnung findet und wie es scheint sogar 2014 käuflich erwerbbar werden soll. Und leider ist es so, wie Marc Elsberg im Nachwort sagt, auch wenn man jetzt vielleicht sagt, dass man diese Brille nie im Leben nutzen würde, so sollte man nicht zu voreilig sein, da Facebook und Co. ja auch zu unserem Leben dazu gehören, auch wenn man weiß, wie diese Anbieter in Punkto Datenschutz agieren.

"Zero" hat mich sehr nachdenklich hinterlassen. Im Verlauf der Geschichte ist mir immer wieder bewusst geworden, dass man nichts tun kann, um sich selber im Internet zu schützen. Eine Vorstellung, die mir ein mulmiges Gefühl bereitet. Dennoch muss ich einen Punkt abziehen, da ich wie eingangs erwähnt etwas Probleme hatte in die Geschichte zu finden und mir die Jagd zum Ende hin ein wenig zu lange gedauert hat.

Fazit

"Zero" ist ein hochaktueller und nachdenklich stimmender Thriller, den ich sehr gerne weiterempfehle. Jeder, der sehr detailliert sein Leben auf Facebook und Co. postet, wird dies evtl. danach überdenken